Felix Stephan Huber
*20.09.1957 Zürich ZH
- Heimatort(e)
- Zürich ZH
- GND
- 119244128
- Tätigkeit(en)
- Künstler
- Bildgattung(en)
- Kunst mit Fotografie
- Arbeitsorte
- Zürich ZH, 1983 – 1984
- Berlin DEU, 1985 – 1988
- Köln DEU, 1989 – 1992
- New York USA, 1993 – 1995
- Köln DEU, 1996 – 1997
Biografie
Felix Stephan Huber ist ein ab 1982 bis 2008 tätiger und international renommierter Schweizer Künstler, der nebst der Fotografie Gestaltungsmittel wie die Installation, den Computer oder das Internet verwendete. Bis 1979 lebte er in Zürich, absolvierte im elterlichen Betrieb eine Lehre als Metallbauschlosser und erwarb anschliessend den Meistertitel. Von 1980 bis 1982 war er an der Metallbautechnikerschule SMT in Basel, zwischendurch auch noch kurz am Maschinenbautechnikum in Rapperswil. Mit dem Entscheid, den Beruf zu wechseln, begann sein künstlerisches Werk. 1983 kehrte er nach Zürich zurück, 1985 wechselte er den Wohnsitz nach Berlin und 1989 nach Köln.
Diese Jahre in der Schweiz und in Deutschland entsprechen einer ersten Phase von Hubers Arbeit, die sich v.a. durch die Verwendung der Schwarzweissfotografie kennzeichnet.
Eine zweite Phase begann in den 1990er Jahren. Huber tauschte die Fotografie gegen das Video. Er konzentrierte sich auf moderne Kommunikationsmittel und nutzte Fax, Computer und auch Internet. Mehrere gemeinsame Projekte realisierte er unter anderen mit dem kanadischen Künstler Philip Pocock. 1993 reisten die beiden nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien und entwickelten ein Projekt mit Einbezug des Fax', das an der 45. Biennale in Venedig gezeigt wurde (1993). Von 1993 bis 1995 lebte Huber in New York. 1995 reiste er wiederum mit Pocock, diesmal in den Norden Kanadas. Sie dokumentierten die Reise mit Texten und Videos, die sie im Internet publizierten. Zurück in Europa arbeitete er ab 1996 in Köln ausser mit Philip Pocock auch mit Florian Wenz und Udo Noll für die X. Documenta in Kassel (1997) zusammen.
Am Anfang des Jahrtausends begann die dritte Phase von Felix Stephan Hubers Arbeit, in der er im Bereich der interaktiven Informatik die Beziehung zwischen Realität und Virtualität untersuchte. Er realisierte mehrere Projekte im Form von Videospielen. 2008 stellte Huber sein letztes Werk «Ego alter ego» (2008) in der Berliner Galerie Zink vor.
In der letzten Zeit verlor Felix Stephan Huber das Interesse an der Kunst und zog sich aus der Kunstszene zurück. Zusätzlich belastet ihn ein Augenleiden, das die Arbeit vor dem Bildschirm erschwert. Seit 2010 lebt er in Zürich.
Das fotografische Werk von Felix Stephan Huber, entstanden von 1982 bis in die 1990er Jahre, ist durch die Verwendung der Schwarzweissfotografie, meistens mit monumentalen Formaten und einem rauen, direkten und persönlichen Ansatz des Mediums geprägt. Analog zu den «Neuen Wilden» in der Malerei, befreite er sich in der Fotografie von technischen Konventionen durch diverse Kunstgriffe: Mehrfachbelichtungen, Handentwicklung mit dem Schrubber und Schwamm, Chemikalienmix und Vergrösserungsgeräte im Eigenbau. Diese Experimente gaben seinen Fotos ein schmutziges, unvollkommenes und rohes Aussehen, vergleichbar mit Oberflächen von Malereien. Huber zeigte seine Fotos als Collagen, Patchwork-Arbeiten vergleichbar, die er an der Wand mit Scotch aufhängte oder auf Schachteln klebte. Weiter interessierte er sich für die dokumentarische Funktion des Mediums und experimentierte mit der Beeinflussung derselben durch formale Aspekte. Huber hatte schon als Kind viel fotografiert. Die Schnelligkeit und die Einfachheit des Mediums gefielen ihm.
Am Anfang der 1990er Jahre fühlte er sich in der Fotografie zunehmend begrenzt und begann mit dem Computer und als einer der ersten Künstler überhaupt mit Internet zu arbeiten. Insbesondere in Europa, wo Internet noch nicht so verbreitet war, war das Verständnis für diese Art Kunst in der ersten Zeit klein.
Ein eigener Werkteil Felix Stephan Hubers ist der Bereich «Reisen-als-Kunst», den er in den 1990er Jahren thematisierte. Während dieser Periode realisierte Huber mehrere Internet-Gemeinschaftsprojekte, vor allem mit dem Kanadier Philip Pocock. Das Prinzip der Interaktion ist einer der Höhepunkte seiner Arbeit, die sich in dieser Phase pionierhaft neue Kommunikationstechnologien konzentrierte.
Seit den 2000er Jahren vertiefte Felix Stephan Huber seine Forschung über die Beziehung zwischen der realen und der virtuellen Welt und realisierte Werke in Form von Videospielen. Bis 2008 – das Datum seines letzten künstlerischen Projekt («Ego alter ego») – befasste er sich mit Themen wie Identität und Kommunikation sowie Fragen der Interaktion zwischen Publikum und Werk.
1999, Stadt Nordhorn, Kunstpreis.
1985, Schweizerische Eidgenossenschaft, Eidgenössisches Stipendium.
1985, Kiefer-Hablitzel-Stiftung, Stipendium.
1985, Kanton Zürich, Stipendium.
1986, Kuratorium für die Förderung des kulturellen Lebens im Kanton Aargau, Förderbeitrag.
1986, Schweizerische Eidgenossenschaft, Eidgenössisches Stipendium.
1990, Kunstfonds e.V. Bonn, Arbeitsstipendium.
1991, Kuratorium für die Förderung des kulturellen Lebens im Kanton Aargau, Werkbeitrag.
1993, PS1 New York.
1995, Stadt Zürich, Atelierstipendium New York.
Felix Stephan Huber ist ein ab 1982 bis 2008 tätiger und international renommierter Schweizer Künstler, der nebst der Fotografie Gestaltungsmittel wie die Installation, den Computer oder das Internet verwendete. Bis 1979 lebte er in Zürich, absolvierte im elterlichen Betrieb eine Lehre als Metallbauschlosser und erwarb anschliessend den Meistertitel. Von 1980 bis 1982 war er an der Metallbautechnikerschule SMT in Basel, zwischendurch auch noch kurz am Maschinenbautechnikum in Rapperswil. Mit dem Entscheid, den Beruf zu wechseln, begann sein künstlerisches Werk. 1983 kehrte er nach Zürich zurück, 1985 wechselte er den Wohnsitz nach Berlin und 1989 nach Köln.
Diese Jahre in der Schweiz und in Deutschland entsprechen einer ersten Phase von Hubers Arbeit, die sich v.a. durch die Verwendung der Schwarzweissfotografie kennzeichnet.
Eine zweite Phase begann in den 1990er Jahren. Huber tauschte die Fotografie gegen das Video. Er konzentrierte sich auf moderne Kommunikationsmittel und nutzte Fax, Computer und auch Internet. Mehrere gemeinsame Projekte realisierte er unter anderen mit dem kanadischen Künstler Philip Pocock. 1993 reisten die beiden nach Ungarn, Rumänien und Bulgarien und entwickelten ein Projekt mit Einbezug des Fax', das an der 45. Biennale in Venedig gezeigt wurde (1993). Von 1993 bis 1995 lebte Huber in New York. 1995 reiste er wiederum mit Pocock, diesmal in den Norden Kanadas. Sie dokumentierten die Reise mit Texten und Videos, die sie im Internet publizierten. Zurück in Europa arbeitete er ab 1996 in Köln ausser mit Philip Pocock auch mit Florian Wenz und Udo Noll für die X. Documenta in Kassel (1997) zusammen.
Am Anfang des Jahrtausends begann die dritte Phase von Felix Stephan Hubers Arbeit, in der er im Bereich der interaktiven Informatik die Beziehung zwischen Realität und Virtualität untersuchte. Er realisierte mehrere Projekte im Form von Videospielen. 2008 stellte Huber sein letztes Werk «Ego alter ego» (2008) in der Berliner Galerie Zink vor.
In der letzten Zeit verlor Felix Stephan Huber das Interesse an der Kunst und zog sich aus der Kunstszene zurück. Zusätzlich belastet ihn ein Augenleiden, das die Arbeit vor dem Bildschirm erschwert. Seit 2010 lebt er in Zürich.
1999, Stadt Nordhorn, Kunstpreis.
1985, Schweizerische Eidgenossenschaft, Eidgenössisches Stipendium.
1985, Kiefer-Hablitzel-Stiftung, Stipendium.
1985, Kanton Zürich, Stipendium.
1986, Kuratorium für die Förderung des kulturellen Lebens im Kanton Aargau, Förderbeitrag.
1986, Schweizerische Eidgenossenschaft, Eidgenössisches Stipendium.
1990, Kunstfonds e.V. Bonn, Arbeitsstipendium.
1991, Kuratorium für die Förderung des kulturellen Lebens im Kanton Aargau, Werkbeitrag.
1993, PS1 New York.
1995, Stadt Zürich, Atelierstipendium New York.
Das fotografische Werk von Felix Stephan Huber, entstanden von 1982 bis in die 1990er Jahre, ist durch die Verwendung der Schwarzweissfotografie, meistens mit monumentalen Formaten und einem rauen, direkten und persönlichen Ansatz des Mediums geprägt. Analog zu den «Neuen Wilden» in der Malerei, befreite er sich in der Fotografie von technischen Konventionen durch diverse Kunstgriffe: Mehrfachbelichtungen, Handentwicklung mit dem Schrubber und Schwamm, Chemikalienmix und Vergrösserungsgeräte im Eigenbau. Diese Experimente gaben seinen Fotos ein schmutziges, unvollkommenes und rohes Aussehen, vergleichbar mit Oberflächen von Malereien. Huber zeigte seine Fotos als Collagen, Patchwork-Arbeiten vergleichbar, die er an der Wand mit Scotch aufhängte oder auf Schachteln klebte. Weiter interessierte er sich für die dokumentarische Funktion des Mediums und experimentierte mit der Beeinflussung derselben durch formale Aspekte. Huber hatte schon als Kind viel fotografiert. Die Schnelligkeit und die Einfachheit des Mediums gefielen ihm.
Am Anfang der 1990er Jahre fühlte er sich in der Fotografie zunehmend begrenzt und begann mit dem Computer und als einer der ersten Künstler überhaupt mit Internet zu arbeiten. Insbesondere in Europa, wo Internet noch nicht so verbreitet war, war das Verständnis für diese Art Kunst in der ersten Zeit klein.
Ein eigener Werkteil Felix Stephan Hubers ist der Bereich «Reisen-als-Kunst», den er in den 1990er Jahren thematisierte. Während dieser Periode realisierte Huber mehrere Internet-Gemeinschaftsprojekte, vor allem mit dem Kanadier Philip Pocock. Das Prinzip der Interaktion ist einer der Höhepunkte seiner Arbeit, die sich in dieser Phase pionierhaft neue Kommunikationstechnologien konzentrierte.
Seit den 2000er Jahren vertiefte Felix Stephan Huber seine Forschung über die Beziehung zwischen der realen und der virtuellen Welt und realisierte Werke in Form von Videospielen. Bis 2008 – das Datum seines letzten künstlerischen Projekt («Ego alter ego») – befasste er sich mit Themen wie Identität und Kommunikation sowie Fragen der Interaktion zwischen Publikum und Werk.
Literatur & Quellen
Online-Quellen
Stahl, Johannes: Huber, Felix Stephan, in: Sikart, 1998/2016, konsultiert Mai 2024: http://recherche.sik-isea.ch/sik:person-4005259/in/sikart/.
Huber, Felix Stephan: Homepage, konsultiert Mai 2024: http://www.fshuber.net/.
Sütterlin, Georg: Huber, Felix Stephan, in: Fotostiftung Schweiz, Index der Fotograf:innen, konsultiert Mai 2024: http://fotostiftung.ch/index/huber-felix-stephan/.
Primärliteratur
Brunner, Hannes und Felix Stephan Huber (Hg.): Sammlung Huber-Brunner, Zürich: Freie Züricher Kunstszene 1986.
Huber, Felix Stephan; Streuli, Beat: Photographie. Felix Stefan Huber und Beat Streuli (Kat.), Aarau: Aargauer Kunsthaus 1986.
Huber, Felix Stephan; Brunner, Hans; Biefer, Marcel; Zgraggen, Beat: Werkbuch (Kat.), Zürich: s.n. 1987.
Sekundärliteratur
Bürgi, Bernhard (Hg.): Felix Stephan Huber. Fotoprojektionen 1989–1991, Zürich: Kunsthalle 1991.
Conti, Viana: Frammenti Interfacce Intervalli. Paradigmi della frammentazione nell'arte svizzera, Genova: Costa & Nolan 1992.
Fondation Suisse pour la photographie (Hg.): La photographie en Suisse. 1840 à nos jours, Bern: Benteli 1992.
Online-Quellen
Stahl, Johannes: Huber, Felix Stephan, in: Sikart, 1998/2016, konsultiert Mai 2024: http://recherche.sik-isea.ch/sik:person-4005259/in/sikart/.
Huber, Felix Stephan: Homepage, konsultiert Mai 2024: http://www.fshuber.net/.
Sütterlin, Georg: Huber, Felix Stephan, in: Fotostiftung Schweiz, Index der Fotograf:innen, konsultiert Mai 2024: http://fotostiftung.ch/index/huber-felix-stephan/.
Sekundärliteratur
Bürgi, Bernhard (Hg.): Felix Stephan Huber. Fotoprojektionen 1989–1991, Zürich: Kunsthalle 1991.
Conti, Viana: Frammenti Interfacce Intervalli. Paradigmi della frammentazione nell'arte svizzera, Genova: Costa & Nolan 1992.
Fondation Suisse pour la photographie (Hg.): La photographie en Suisse. 1840 à nos jours, Bern: Benteli 1992.
Primärliteratur
Brunner, Hannes und Felix Stephan Huber (Hg.): Sammlung Huber-Brunner, Zürich: Freie Züricher Kunstszene 1986.
Huber, Felix Stephan; Streuli, Beat: Photographie. Felix Stefan Huber und Beat Streuli (Kat.), Aarau: Aargauer Kunsthaus 1986.
Huber, Felix Stephan; Brunner, Hans; Biefer, Marcel; Zgraggen, Beat: Werkbuch (Kat.), Zürich: s.n. 1987.