Burgerbibliothek Bern (BBB)

Institutionstyp
Archiv
Adresse
Münstergasse 63, 3000 Bern BE
Zugang zur Sammlung
Voranmeldung erforderlich
Sammlungszeit
1845
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Landschaft,
Architektur,
Ortsbild,
Bergfotografie,
Industrie,
Ethnologie / Anthropologie,
Alltag,
Tourismus,
Landwirtschaft,
Gewerbe,
Firmenporträt,
Reise

Informationen

Der wichtigste Teil der Fotosammlungen der Burgerbibliothek wurde um 1976 von der Stadt- und Universitätsbibliothek übernommen. Leider lässt sich die Provenienz dieses Bestandes nicht weiter zurückverfolgen. Seit 1976 wurde die Sammlung durch die Erwerbung fotografischer Nachlässe oder Nachlassteile und Einzelfotografien ergänzt. Besonders hervorzuheben sind hier die historische Sammlung Krebser mit dem Nachlass von Jean Moeglé und der Nachlass von Hermann Völlger. Dazu kommen grössere Bestände aus Privatarchiven (Firmen, Familienarchive, Vereinsarchive). Von den Vereinsarchiven sei hier nur der Akademische Alpenclub Bern erwähnt.

Die Schwerpunkte des fotografischen Sammlungsbestandes liegen in erster Linie auf topographischen Sujets und auf Personenporträts. Aktiv gesammelt werden Ansichten der Stadt Bern, von patrizischen Landsitzen und von Besitzungen der Burgergemende Bern. Bei den Porträtaufnahmen interessieren vor allem bernische Persönlichkeiten, sofern die Aufnahmen identifizierbar sind. Viele Fotografien gelangen mit Privatbeständen in die Burgerbibliothek, so beispielsweise die Firmenarchive der Papierfabrik Utzenstorf (mit gut 200 Glasplatten) oder der WIFAG (diese allein mit rund 40‘000 Aufnahmen, davon über 400 Glasplatten). Zu den herausragenden Firmenarchiven gehört auch die Negativsammlung des Ansichtskartenverlags Franco-Suisse. Einzelne Nachlässe und Familienarchive enthalten ebenfalls schöne Fotobestände. So findet sich etwa im Nachlass von Horace Edouard Davinet (1839-1922) eine 865 Stücke umfassende Sammlung von Stereofotografien. Unter den Familienarchiven besonders erwähnenswert ist die Fotosammlung der Geschwister Cécile und Eduard von Rodt: Zu ihr gehören Fotografien aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Dalmatien und Ägypten aus der Zeit 1850 bis 1900.
Die fotografische Porträtsammlung ist erst ansatzweise erschlossen und daher noch nicht vollständig zugänglich. Unter diesen Aufnahmen sind jene der Fotografin Gertrud Salchli herauszuheben, die sie in der Zeit zwischen 1930 und 1960 in Bern anfertigte. Ebenso sind die Porträtaufnahmen des Fotopioniers Carl Durheim zu erwähnen, die zwischen 1845 und 1860 entstanden sind. Die Burgerbibliothek besitzt damit herausragende Fotografien in der Technik der Daguerreotypien und Ambrotypien. Ein für die Fotografiegeschichte der Stadt und des Kantons Bern bedeutender Bestand ist der Nachlass von Adolf Fluri. Fluri hat viele Notizen zur Geschichte der Fotografie in Bern und eine schöne Fotosammlung dazu hinterlassen. Als typisches Beispiel für das zahlreiche Zusammenspiel von Malerei und Fotografie steht die Fotonegativsammlung des Berner Malers Theodor Volmar (1847-1937), der die Fotografie als Hilfsmittel für seine künstlerische Arbeit verwendet hatte.

Literatur & Quellen

Orte