Photographische Gesellschaft Bern (Gruppe)

*14.05.1892 Bern BE

Tätigkeit(en)
Verband / Verein
Arbeitsorte
Bern BE, 1892 –

Biografie

Gründungsvorstand: Prof. Dr. Aimé Forster (Präsident), Dr. Rossel (Vizepräsident), Oesterli (Sekretär Deutsch), Falquet (Sekretär Französisch), E. von Jenner, Prof. Dr. Alexander (Wilhelm Oswald) Tschirch, Dr. Frey, Vogt.

Mitglied PHOTOSUISSE - Schweizerischer Verband für die Fotografie und Fédération Internationale de l’Art Photographique (FIAP).

Präsidenten der Photographischen Gesellschaft Bern:
1892-1893 Prof. Dr. Aimé Forster
1893-1894 Prof. Dr. Alexander (Wilhelm Oswald) Tschirch
1895 Prof. Tavel
1896-1899 Prof. Dr. Aimé Forster
1899- ca. 1902 Major A. Gugger
1902 Carl Schnell
1903-1905 Dr. med. O. Schär
1905-1907 F. Dachselt
1907-1910 Bäriswyl
1910-1911 Eugen Flückiger
1911-1913 Ernst Friedrich Dachselt
1913-1915 Dr. med. Hermann Hopf
1915-1916 Emil Pfirter
1916-1918 Beutter
1918-1921 W. Burkhard
1921 E. Ryser
1921-1922 Tschannen
1922-1923 Ch. Aegerter
1923-1924 W. Burkhard
1924-1925 Stefan Jasienski-Schmid
1925-1927 Christian Aegerter
1927-1934 Th. Huber
1934-1935 E. Kressmann
1935-1939 Th. Huber
1939-1942 Alb. Wermelinger
1949 Born
1950 Jenny
1950-1955 Obrecht
1956-1961 Wermelingen
1962-1963 Gräub
1964-1966 Chollet
1967-1975 Peter Köhli
1976-1978 Peter Luck
1978 Peter Kästli
1979-1982 Peter Wernli
1982-1983 Urs Schütz
1984-1990 Hans-Rudolf Negri
1991-1993 Fredi Frutschi
1994--1995 Hans-Rudolf Negri
1996-2000 Farida Ahmed-Bioud
2000 Hans-Rudolf Negri.

Weitere Mitglieder: Jacques Lips-Rau et al.

Die Photographische Gesellschaft Bern (PGB) wurde am 14. Mai 1892 unter dem Vorsitz von Prof. Forster vom tellurischen Observatorium zusammen mit weiteren 16 Personen gegründet. Zuvor soll es schon eine lockere Vereinigung von interessierten Personen gegeben haben. Die Mitglieder trafen sich einmal im Monat zu einem zwanglosen Austausch über ihre Bilder und über technische Erneuerungen. Präsident Tschirch organisiert 1893 einen Lesezirkel, der sich mit der neusten Literatur zur Fotografie auseinandersetzte. Die Gesellschaft organisierte auch verschiedene Kurse zur Weiterbildung ihrer Mitglieder, so 1899 einen Vergrösserungskurs unter der Leitung des Fotografen J. Deppeler. Ein grosses Ereignis waren die seit 1893 jährlich veranstalteten internen Wettbewerbe und Fotoexkursionen. Zudem fanden regelmässig Vorträge im Hörsaal des Observatoriums über wichtige technische Erfindungen statt. In den ersten zehn Jahren stieg die Mitgliederzahl auf 53, wobei die Gesellschaft eng mit der Universität Bern verbunden schien, da fast die Hälfte der Mitglieder einen höheren akademischen Rang inne hatten und einige an der Universität tätig waren. Dies spiegelt sich ebenso in den Berichten wieder, die über die verschiedenen Einsatzgebiete der Fotografie in der Forschung berichten, so in der Kunstgeschichte, der Anatomie, Ethnologie. Die Vereinsberichte der PGB wurden vereinzelt schon vor 1902 in der Revue suisse de photographie veröffentlicht, doch erst ab 1902 war die Revue das offizielle Vereinsorgan.
An die weitere Öffentlichkeit trat die Gesellschaft 1903, in dem sie eine schweizerische und internationale Fotoausstellung im Gewerbemuseum Bern organisierte. Die Ausstellung war ein Erfolg auf der ganzen Linie, so sprang die Mitgliederzahl kurz danach von 71 auf 170 Mitglieder an und die Vereinskassen profitierten von den Einnahmen. Im selben Jahr beschloss die PGB auch eine Diasammlung anzulegen, um sie mit anderen schweizerischen und ausländischen Amateurvereinen auszutauschen.
Kurz nach der Gründung des Schweizerischen Amateur-Photographen-Vereins (SAPV) 1903 berichtete deren Präsident Lichtenhahn vom Zusammenschluss und forderte die Berner zum Beitritt auf. Die Idee stiess bei den Mitgliedern der PGB zwar auf Gegenliebe, doch erst drei Jahre später erfolgte der Beitritt zur SAPV, der jedoch bereits nach einem Monat wegen Unvereinbarkeiten der beiden Statuten wieder rückgängig gemacht wurde.
1913 rief ein Initiativkomitee aus der Mitte der Gesellschaft zu einer Protestversammlung gegen den Vorstand zusammen, dem „Lauheit“ in der Geschäftsführung nachgesagt wurde. Bei der Versammlung kam es zum Eklat. Zehn Personen traten aus der Gesellschaft aus und gründeten den Amateur Photographen Verein Bern (APVB), der sich sogleich der SAPV anschloss und in kurzer Zeit auf 90 Mitglieder anwuchs. In der Photographischen Gesellschaft Bern lösten diese Ereignisse eine erneute Umtriebigkeit aus: Die Statuten wurden revidiert, die Eintragung in den Handelsregister wurde veranlasst und es konnte ein neues Vereinslokal mit Dunkelkammer eröffnet werden. Das darauf folgende Jahr stand ganz im Zeichen der Landesausstellung in Bern. Unter dem wirtschaftlichen Druck der Kriegszeiten wurden kurz nach der Abspaltung bereits wieder erste Schritte zur Fusion der beiden photographischen Vereine in Bern unternommen, die jedoch vorerst am Streit über die Namensgebung scheiterten. Erst 1917 kam der Zusammenschluss unter dem neuen Namen „Vereinigte Photographische Gesellschaft Bern“ zustande und gleichzeitig erfolgte der Beitritt zur SAPV. Der neuen Gesellschaft gehörten nun 190 Mitglieder an. Bereits nach fünf Jahren nahm die Gesellschaft wieder ihren alten Namen an. Die Tätigkeiten der vereinten Gesellschaft waren rege und sogar eine Damensektion, die eigene Zusammenkünfte pflegte, wurde ins Leben gerufen. Nach dem Krieg folgten unruhige Jahre, die von häufigen Wechseln im Vorstand und mehreren Umzügen des Vereinslokals geprägt waren. Die Gesellschaft erholte sich jedoch bald wieder und die Mitgliederzahl erreichte 1922 mit 191 Mitgliedern den Höchststand.
1926 erfolgte nach 1903 die zweite grosse Ausstellung im Gewerbemuseum in Bern, die ebenfalls einen beachtlichen Erfolg hatte. Eine weitere Ausstellung folgte 1933, an der viele Spezialgruppen beteiligt waren, so das Röntgeninstitut, die Landestopographie des eidgenössischen Militärdepartements, der Erkennungsdienst der städtischen Polizei, die eidgenössische Post- und Telegraphenverwaltung usw.

Literatur & Quellen

Orte