Jacques Thévoz

*19.04.1918 Freiburg FR †01.03.1983 Russin GE

Heimatort(e)
Delley FR
Tätigkeit(en)
Fotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Reportage,
Architektur,
Ortsbild,
Film,
Alltag
Weitere Tätigkeit(en)
Fotograf, Kameramann, Filmschaffender
Arbeitsorte
Freiburg FR, 1938 – 1971
Genf GE, 1971 – 1980

Biografie

Jacques Thévoz begann 1932 ein Architekturstudium, welches er 1933 abbrach. Er absolvierte danach eine Lehre als Karosseriebauer (1934–1937). Die Fotografie eignete er sich autodidaktisch an. Ab 1948 führte er ein eigenes Fotogeschäft in Fribourg. Später schloss er die Fotoschule in Vevey ab (Diplom 1955). Ab 1959 arbeitete Jacques Thévoz als Kameramann und Korrespondent für den Kanton Freiburg beim Westschweizer Fernsehen (TSR). Daneben reiste er für Foto- und Filmprojekte u.a. nach Indien (1957/58), auf Rhonefahrt von Genf ans Mittelmeer (1959), nach Polen (1960/61 und 1965) sowie in zahlreiche afrikanische Länder (zwischen 1961 und 1967). Von 1962 bis 1973 war er als Kameramann für Fernsehsendungen beim TSR tätig. 1971 zog er nach Genf, wo er vor allem als Filmemacher arbeitete. 1983 nahm er sich mit einem Sprung in die Rhone in Genf das Leben.

Nach Anfängen als Kundenfotograf (Porträts, Hochzeitsfotos u. Reportagen) wurde Jacques Thévoz ab 1953 zum bedeutenden Autorenfotografen, Kameramann sowie Film- und Fernsehregisseur in der Westschweiz. Er war ein kritischer Freigeist mit einer prägnanten und oft auch provozierenden Bildsprache. Seiner konsequenten und kompromisslosen Haltung wegen befand er sich oft unter finanziellem Druck. Resonanz und Anerkennung seines Werks beschränken sich bis heute v.a. auf Bilder aus seiner Heimatstadt Freiburg und der Romandie. Die Fotografien von seinen zahlreichen Reisen in Europa, Afrika und Asien sind noch weitgehend unbekannt. Zu Lebzeiten erschienen die Fotografien von Jacques Thévoz in Monografien über Westschweizer Städte, Regionen oder auch Unternehmen. Wie ein Reportagefotograf fügte er Porträts, Landschaften, Ortsbilder und Architekturaufnahmen zu einem stimmigen Ganzen. Zwischen 1955 und 1961 veröffentlichte er in der Reihe Trésor de mon pays (Neuchâtel, Edition Griffon; dt.: Heimatbücher) zehn Hefte zu Ortschaften und Themen mit teils ironischen und provozierenden Bildstrecken, die mit der sonst biederen Gestaltung der Hefte brachen. Ab 1961 drängte die Arbeit für Film und Fernsehen offenbar die Fotografie in den Hintergrund. Nebst ein paar Bildbänden entstanden insgesamt zwanzig meist dokumentarische Filme, die inhaltlich die fotografische Arbeit fortführen. Herausragend sind ein Film zur Malaria in Kamerun (1963, Les ésclaves de la fièvre) oder über die Schweiz (1968/69, La Suisse), der in den Schweizer Botschaften weltweit als Information über das Land gezeigt wurde. Um seinen letzten Film (1981, Vulcain) finanzieren zu können, verkaufte er sein Fotoarchiv dem Kanton Freiburg.

1952, Prix fédéral des arts appliqués.
1953, Bourse fédérale.
1955, Prix fédéral des arts appliqués.

Literatur & Quellen

Orte