Heinrich Bauer
*30.03.1883 Ludwigshafen DEU – †11.09.1960 St. Gallen SG
- Tätigkeit(en)
- Amateurfotograf
- Weitere Tätigkeit(en)
- Uhrmacher
- Arbeitsorte
- Herisau AR, 1904 – ~1950
Biografie
Mitglied und Vorstandsmitglied Schweizerischer Amateurphotographenverband.
Mitglied und Präsident Fotoclub Herisau.
Heinrich Bauer kam 1904 als Uhrmachergeselle nach Herisau und eröffnete 1914 an der Schmiedgasse eine Uhren- und Goldwarenhandlung. Als deutscher Staatsangehöriger überlebte er den zweijährigen Kriegseinsatz von 1916 bis 1918 in Belgien und Frankreich und entschied sich für eine Rückkehr nach Herisau. Bauers Ladenlokal fand man ab 1924 an prominenter Lage am Platz. Es hatte fortan auch Filmentwicklung und Fotovergrösserungen im Angebot. Die Fotografie – Bauers grosse Leidenschaft – wurde somit Teil seines Unternehmens.
Dem Werk von Heinrich Bauer kommt – neben der dokumentarisch-historischen Bedeutung – ein herausragender künstlerischer Wert zu. Als Mitglied des Schweizerischen Amateur Fotografen-Verbands war Heinrich Bauer ein Anhänger des sogenannten Piktorialismus. Der «Amateurfotograf aus innerem Antrieb» – so charakterisiert ihn sein Sohn Fred Bauer – suchte seine Motive häufig rund um Herisau und in der Landschaft des Appenzellerlandes. Das Spektrum ist mannigfaltig: Heinrich Bauer widmete sich den klassischen piktorialistischen Themen Landschaft, Porträt, Genre und Akt. Seine Aufnahmen vom Alltag der ländlichen Bevölkerung stellen volkskundlich wertvolle Fotografien dar. Weiter dokumentierte Bauer unter anderem das Kinderfest, den Silvester, die Landsgemeinde sowie die Arbeit in Ausserrhoder Textilbetrieben. Mit seinem Gespür für aussergewöhnliche Ereignisse – wie zum Beispiel die Sprengung der katholischen Kirche in Herisau im Jahr 1935 – schuf er einzigartige Reportagen. Unter seinen Auftragsarbeiten sind die Landwirtschafts- und Heimarbeitsaufnahmen für die Publikation «Schweizer Volksleben» (1929) sowie die Fotografien vom Bau der Säntis-Schwebebahn (1935) hervorzuheben.
[Werdegang und Schaffensbeschrieb: Myrta Gegenschatz: Heinrich Bauer. Fotograf aus innerem Antrieb, in: Obacht Kultur, 2018 / 3, Nr. 32, www.obacht.ch/das-kulturblatt/ S. 36-37.]
1923, Genève, Exposition Nationale Suisse de Photographie.
1932, Luzern, 1. Internationale Ausstellung für künstlerische Photographie, silberne Auszeichnung [Bromöldruck «Säntis»].
Mitglied und Vorstandsmitglied Schweizerischer Amateurphotographenverband.
Mitglied und Präsident Fotoclub Herisau.
Dem Werk von Heinrich Bauer kommt – neben der dokumentarisch-historischen Bedeutung – ein herausragender künstlerischer Wert zu. Als Mitglied des Schweizerischen Amateur Fotografen-Verbands war Heinrich Bauer ein Anhänger des sogenannten Piktorialismus. Der «Amateurfotograf aus innerem Antrieb» – so charakterisiert ihn sein Sohn Fred Bauer – suchte seine Motive häufig rund um Herisau und in der Landschaft des Appenzellerlandes. Das Spektrum ist mannigfaltig: Heinrich Bauer widmete sich den klassischen piktorialistischen Themen Landschaft, Porträt, Genre und Akt. Seine Aufnahmen vom Alltag der ländlichen Bevölkerung stellen volkskundlich wertvolle Fotografien dar. Weiter dokumentierte Bauer unter anderem das Kinderfest, den Silvester, die Landsgemeinde sowie die Arbeit in Ausserrhoder Textilbetrieben. Mit seinem Gespür für aussergewöhnliche Ereignisse – wie zum Beispiel die Sprengung der katholischen Kirche in Herisau im Jahr 1935 – schuf er einzigartige Reportagen. Unter seinen Auftragsarbeiten sind die Landwirtschafts- und Heimarbeitsaufnahmen für die Publikation «Schweizer Volksleben» (1929) sowie die Fotografien vom Bau der Säntis-Schwebebahn (1935) hervorzuheben.
[Werdegang und Schaffensbeschrieb: Myrta Gegenschatz: Heinrich Bauer. Fotograf aus innerem Antrieb, in: Obacht Kultur, 2018 / 3, Nr. 32, www.obacht.ch/das-kulturblatt/ S. 36-37.]
Heinrich Bauer kam 1904 als Uhrmachergeselle nach Herisau und eröffnete 1914 an der Schmiedgasse eine Uhren- und Goldwarenhandlung. Als deutscher Staatsangehöriger überlebte er den zweijährigen Kriegseinsatz von 1916 bis 1918 in Belgien und Frankreich und entschied sich für eine Rückkehr nach Herisau. Bauers Ladenlokal fand man ab 1924 an prominenter Lage am Platz. Es hatte fortan auch Filmentwicklung und Fotovergrösserungen im Angebot. Die Fotografie – Bauers grosse Leidenschaft – wurde somit Teil seines Unternehmens.
1923, Genève, Exposition Nationale Suisse de Photographie.
1932, Luzern, 1. Internationale Ausstellung für künstlerische Photographie, silberne Auszeichnung [Bromöldruck «Säntis»].
Literatur & Quellen
Online-Quellen
Witschi, Peter: Das Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden. Führer durch Geschichte und Bestände, Herisau: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, 2008 [Online-Zugriff September 2023]: http://www.ar.ch/fileadmin/user_upload/Kantonskanzlei/Staatsarchiv/Archivfuehrer/StAAR-Archivfuehrer_2012.pdf.
Gegenschatz, Myrta: Heinrich Bauer. Fotograf aus innerem Antrieb, in: Obacht Kultur, Nr. 32, 2018 / 3, S. 36-37: http://www.obacht.ch/das-kulturblatt/.
Beurer Boirar, Monica: Historische Fotografien: Geschichte in Bildern. Kleine didaktische Lerneinheit nach Lehrplan 21. No. 2: Fünf Fotografien aus dem Nachlass von Heinrich Bauer, Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, Verein Pro FomaSchu, 2019: http://www.zebis.ch/unterrichtsmaterial/historische-fotografien-geschichte-bildern-no-2 .
Primärliteratur
Gewerbemuseum Basel (Hg.): Hundert Jahre Lichtbild (Kat.), Basel: Gewerbemuseum 1927.
Rotach, Walter: Die Gemeinde Herisau im Kanton Appenzell A.Rh. Ortsbeschreibung und Geschichte, s.l. 1929.
Brockmann-Jerosch, Heinrich: Schweizer Volksleben. Sitten, Bräuche, Wohnstätten, Band 1: St. Gallen, Appenzell, Glarus, Graubünden, Italienische Schweiz, Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Erlenbach Zürich: E. Rentsch 1929.
Sekundärliteratur
Bärtschi-Baumann, Sylvia: Chronisten des Aufbruchs. Zur Bildkultur der St. Galler und Appenzeller Fotografen (1839–1950), Zürich: Offizin Verlag 1996.
Blum, Iris; Inauen, Roland; Weishaupt, Matthias (Hg.): Frühe Photographie im Appenzellerland, Herisau 2003.
Gasser, Martin (Hg.): Bilderstreit. Durchbruch der Moderne um 1930, Zürich: Limmat 2007.
Online-Quellen
Witschi, Peter: Das Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden. Führer durch Geschichte und Bestände, Herisau: Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, 2008 [Online-Zugriff September 2023]: http://www.ar.ch/fileadmin/user_upload/Kantonskanzlei/Staatsarchiv/Archivfuehrer/StAAR-Archivfuehrer_2012.pdf.
Gegenschatz, Myrta: Heinrich Bauer. Fotograf aus innerem Antrieb, in: Obacht Kultur, Nr. 32, 2018 / 3, S. 36-37: http://www.obacht.ch/das-kulturblatt/.
Beurer Boirar, Monica: Historische Fotografien: Geschichte in Bildern. Kleine didaktische Lerneinheit nach Lehrplan 21. No. 2: Fünf Fotografien aus dem Nachlass von Heinrich Bauer, Staatsarchiv Appenzell Ausserrhoden, Verein Pro FomaSchu, 2019: http://www.zebis.ch/unterrichtsmaterial/historische-fotografien-geschichte-bildern-no-2 .
Sekundärliteratur
Bärtschi-Baumann, Sylvia: Chronisten des Aufbruchs. Zur Bildkultur der St. Galler und Appenzeller Fotografen (1839–1950), Zürich: Offizin Verlag 1996.
Blum, Iris; Inauen, Roland; Weishaupt, Matthias (Hg.): Frühe Photographie im Appenzellerland, Herisau 2003.
Gasser, Martin (Hg.): Bilderstreit. Durchbruch der Moderne um 1930, Zürich: Limmat 2007.
Primärliteratur
Gewerbemuseum Basel (Hg.): Hundert Jahre Lichtbild (Kat.), Basel: Gewerbemuseum 1927.
Rotach, Walter: Die Gemeinde Herisau im Kanton Appenzell A.Rh. Ortsbeschreibung und Geschichte, s.l. 1929.
Brockmann-Jerosch, Heinrich: Schweizer Volksleben. Sitten, Bräuche, Wohnstätten, Band 1: St. Gallen, Appenzell, Glarus, Graubünden, Italienische Schweiz, Thurgau, Schaffhausen, Zürich, Erlenbach Zürich: E. Rentsch 1929.