Francis Traunig

*09.12.1954 Genf GE

Heimatort(e)
Genève GE
Tätigkeit(en)
Fotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Kunst mit Fotografie,
Reportage,
Dokumentation,
Reise
Arbeitsorte
Genf GE, ~1975 –

Biografie

Francis Traunig absolvierte die Handelsschule (1972–1975) und eignete sich die Fotografie autodidaktisch an. Zwischen 1977 und 1979 bereiste er als Backpacker die Welt. 1980 entstand eine Reportage über den Drogenhandel in Mexico. 1981 eröffnete er das Herrenbekleidungsgeschäft «Père et fils» in Genf, welches er bis heute führt. Francis Traunig realisierte verschiedene Fotoprojekte, teils Langzeitprojekte und fotografierte weiterhin während Reisen. Ab den 1990er Jahren wuchs die Anerkennung im Kunstbetrieb und es folgten mehrere Ausstellungen und Buchpublikationen.

Francis Traunigs fotografisches Schaffen dreht sich um Fragen der menschlichen Identität, der Präsentation und der Repräsentation. In seinem Lebensumfeld in Genf oder unterwegs auf Reisen porträtierte er Menschen und animierte sie, sich vor der Kamera selber zu inszenieren. Auf spielerische Art und Weise gelang es ihm in seinen Fotografien, Intimität zu schaffen, ohne die Dargestellten blosszustellen. Zwischen unbeschwerten Momentaufnahmen und ernsthaft tiefgründigen Charakterdarstellungen pendelnd, offenbaren die Porträts individuelle und kollektive Wesenszüge der Menschen und ihrer Existenz. Erste Aufmerksamkeit erreichte Francis Traunig mit «Benidorm», einer Studie in der spanischen Touristendestination, wo er über 600 Badegäste einzeln oder in Gruppen porträtierte. Beim Langzeitprojekt «Au coeur du pli» fotografierte er nach Ladenschluss in seinem Bekleidungsgeschäft innerhalb von fünfzehn Jahren etwa 2000 Kunden. 25 davon fasste er zu einem Bildband zusammen, der 2000 erschien. Aus dem Projekt «une photo par jour», täglich im Alltag eine Foto zu machen, das er nach der Geburt seines Sohnes um 1990 begann, resultierten Ausstellungen und schliesslich eine Internetplattform (unephotoparjour.ch, seit 2006), an der sich in der Zwischenzeit professionelle Fotografen und Amateure beteiligen.

Literatur & Quellen

Orte