Louis sen. Bechstein
*26.08.1848 Württemberg DEU – †24.07.1923 Burgdorf BE
- Heimatort(e)
- Gadmen BE, Burgdorf BE (1892)
- GND
- 136265685
- Namensvarianten
- Christian Ludwig Bechstein-Siegrist
- Tätigkeit(en)
- Atelierfotograf
- Bildgattung(en)
- Personen,
- Porträt,
- Landschaft,
- Architektur,
- Ortsbild,
- Industrie,
- Tiere,
- Gewerbe
- Arbeitsorte
- Burgdorf BE, 1878 – 1923
Biografie
Nachfolger von Emma Wüthrich, Vorgänger von Louis jun. Bechstein.
Vater von Louis jun. Bechstein.
Gründungsmitglied Schweizerischer Photographen Verein (SPhV) (1886-1918, Ehrenmitglied 1921-1923).
Im Revolutionsjahr 1848 in Lauffen a. Neckar im Königreich Württemberg geboren, wuchs Louis Bechstein als uneheliches Kind auf. Nach Abschluss einer Schuhmacherlehre arbeitete er bei einem Fotografen in Calw (Württemberg) und kam 1877 als Angestellter und Stellvertreter von Emma Wüthrich nach Burgdorf. 1878 übernahm er das Atelier und machte dieses rasch zu einem blühenden Unternehmen. 1884 liess er den aus der Zeit Wilhelm Schaufelbergers stammenden Atelierbau abbrechen und von Robert Roller ll neu bauen. Beim Übergang des Geschäfts an die nächste Generation wurde ein nächster Atelierbau in Angriff genommen. Die Ausführung übernahm Ernst Bechstein (1889-1960), der jüngste Sohn des Fotografen. Der Bau, der heute noch steht (Friedeggstrasse), wurde 1913 bezogen. Louis Bechstein senior erhielt 1882 das Schweizer Bürgerrecht und wurde 1892 in die Burgdorfer Burgerschaft aufgenommen.
Louis Bechstein gehörte zur Generation
Atelierfotografen, welche die Konsolidierung und
Verbreitung des Gewerbes einleiteten. Das Atelier mit oft
mehreren Angestellten und Lehrlingen war Ort einer
Laufbahn, die Bechstein zu Wohlstand und Ansehen
verhalf. In den 1890er Jahren wies er ein Einkommen
aus, das demjenigen eines leitenden Bankangestellten
entsprach. Zentrales Tätigkeitsfeld waren die
Personenaufnahmen. Bis nach 1900 entstanden Cartes
de visite in den üblichen Normformaten. Für Gruppen und
Vereine liefert Bechstein die Fotografien auch in
grösseren Formaten kaschiert auf Karton aus. Bei seinen
Berufskollegen und der Kundschaft war er weit über
Burgdorf hinaus als Porträtist geschätzt. Von Beginn weg
arbeitete Bechstein auch ausserhalb des Ateliers, sei es
für Ortsbilder, Landschaften, Architekturfotos und
Aufnahmen für Industrie und Gewerbe. Zusätzlich
machte er Fotos für Behörden, Gericht und Polizei, ab
der Jahrhundertwende vereinzelt auch für Illustrierte.
Ortsbilder entstanden anfänglich im Zusammenhang
mit Festen (Solennität), später für den Verlags-Verkauf in
der lokalen Buchhandlung Langlois. Nach 1900
produzierte das Atelier Foto-Postkarten mit Sujets aus
dem ganzen Kanton Bern. Landschaften stammen aus
der weiteren Region Burgdorf und zeichnen sich durch
eine hohe Qualität aus. Für Industrie und Gewerbe war
Bechstein lange der einzige Fotograf am Platz.
Kleinbetriebe gehörten zu seiner Kundschaft, aber auch
grosse Firmen wie die Maschinenfabrik Aebi (Burgdorf),
die Giesserei Heiniger Wegmann (Oberburg) oder das
Baugeschäft Gribi (Burgdorf).
Nachfolger von Emma Wüthrich, Vorgänger von Louis jun. Bechstein.
Vater von Louis jun. Bechstein.
Gründungsmitglied Schweizerischer Photographen Verein (SPhV) (1886-1918, Ehrenmitglied 1921-1923).
Louis Bechstein gehörte zur Generation
Atelierfotografen, welche die Konsolidierung und
Verbreitung des Gewerbes einleiteten. Das Atelier mit oft
mehreren Angestellten und Lehrlingen war Ort einer
Laufbahn, die Bechstein zu Wohlstand und Ansehen
verhalf. In den 1890er Jahren wies er ein Einkommen
aus, das demjenigen eines leitenden Bankangestellten
entsprach. Zentrales Tätigkeitsfeld waren die
Personenaufnahmen. Bis nach 1900 entstanden Cartes
de visite in den üblichen Normformaten. Für Gruppen und
Vereine liefert Bechstein die Fotografien auch in
grösseren Formaten kaschiert auf Karton aus. Bei seinen
Berufskollegen und der Kundschaft war er weit über
Burgdorf hinaus als Porträtist geschätzt. Von Beginn weg
arbeitete Bechstein auch ausserhalb des Ateliers, sei es
für Ortsbilder, Landschaften, Architekturfotos und
Aufnahmen für Industrie und Gewerbe. Zusätzlich
machte er Fotos für Behörden, Gericht und Polizei, ab
der Jahrhundertwende vereinzelt auch für Illustrierte.
Ortsbilder entstanden anfänglich im Zusammenhang
mit Festen (Solennität), später für den Verlags-Verkauf in
der lokalen Buchhandlung Langlois. Nach 1900
produzierte das Atelier Foto-Postkarten mit Sujets aus
dem ganzen Kanton Bern. Landschaften stammen aus
der weiteren Region Burgdorf und zeichnen sich durch
eine hohe Qualität aus. Für Industrie und Gewerbe war
Bechstein lange der einzige Fotograf am Platz.
Kleinbetriebe gehörten zu seiner Kundschaft, aber auch
grosse Firmen wie die Maschinenfabrik Aebi (Burgdorf),
die Giesserei Heiniger Wegmann (Oberburg) oder das
Baugeschäft Gribi (Burgdorf).
Im Revolutionsjahr 1848 in Lauffen a. Neckar im Königreich Württemberg geboren, wuchs Louis Bechstein als uneheliches Kind auf. Nach Abschluss einer Schuhmacherlehre arbeitete er bei einem Fotografen in Calw (Württemberg) und kam 1877 als Angestellter und Stellvertreter von Emma Wüthrich nach Burgdorf. 1878 übernahm er das Atelier und machte dieses rasch zu einem blühenden Unternehmen. 1884 liess er den aus der Zeit Wilhelm Schaufelbergers stammenden Atelierbau abbrechen und von Robert Roller ll neu bauen. Beim Übergang des Geschäfts an die nächste Generation wurde ein nächster Atelierbau in Angriff genommen. Die Ausführung übernahm Ernst Bechstein (1889-1960), der jüngste Sohn des Fotografen. Der Bau, der heute noch steht (Friedeggstrasse), wurde 1913 bezogen. Louis Bechstein senior erhielt 1882 das Schweizer Bürgerrecht und wurde 1892 in die Burgdorfer Burgerschaft aufgenommen.
Literatur & Quellen
Online-Quellen
Schürpf, Markus: Ein Kulturgut im Dilemma. Über die Situation historischer Fotografien im Kanton Bern, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 65. Jg., 2003, Heft 4, S. 151-201.: http://fotobuerobern.ch/wp-content/uploads/2015/06/Kultur-im-Dilemma.pdf.
Schürpf, Markus: Die Lektion der Fotografen. Der Schweizer Heimatschutz und seine fotografische Kultur der ersten fünfzig Jahre, in: Mitteilungsblatt Berner Heimatschutz, 2005 [Onlinezugriff April 2024], S. 52–63: http://doi.org/10.5169/seals-836216.
Sekundärliteratur
Schürpf, Markus: Fotografie im Emmental. Idyll und Realität, Bern: Kunstmuseum Bern 2000.
Schürpf, Markus: Louis und Louis Bechstein. Fotografen Burgdorf. 1878-1956, Burgdorf, Murten 2003.
Schürpf, Markus (Hg.): Fernschau. Global. Ein Fotomuseum erklärt die Welt (1885-1905), Baden: Hier und Jetzt 2006.
Online-Quellen
Schürpf, Markus: Ein Kulturgut im Dilemma. Über die Situation historischer Fotografien im Kanton Bern, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, 65. Jg., 2003, Heft 4, S. 151-201.: http://fotobuerobern.ch/wp-content/uploads/2015/06/Kultur-im-Dilemma.pdf.
Schürpf, Markus: Die Lektion der Fotografen. Der Schweizer Heimatschutz und seine fotografische Kultur der ersten fünfzig Jahre, in: Mitteilungsblatt Berner Heimatschutz, 2005 [Onlinezugriff April 2024], S. 52–63: http://doi.org/10.5169/seals-836216.
Sekundärliteratur
Schürpf, Markus: Fotografie im Emmental. Idyll und Realität, Bern: Kunstmuseum Bern 2000.
Schürpf, Markus: Louis und Louis Bechstein. Fotografen Burgdorf. 1878-1956, Burgdorf, Murten 2003.
Schürpf, Markus (Hg.): Fernschau. Global. Ein Fotomuseum erklärt die Welt (1885-1905), Baden: Hier und Jetzt 2006.