Martin Glaus

*31.12.1927 Thun BE †16.08.2006 Bern BE

Tätigkeit(en)
Fotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Sachaufnahme,
Reportage,
Werbung,
Presse,
Sport,
Kunst,
Alltag,
Verkehr
Weitere Tätigkeit(en)
Galerist, Bibliothekar
Arbeitsorte
Lausanne VD, 1948 – 1951
Paris FRA, 1951 – 1952
Bern BE, 1953 – 1973

Biografie

1944-46 Fotolehre im Photohaus Meier Thun, 1947 Gastsemester an der Ecole de Photo in Vevey bei Gertrud Fehr. 1948 wechselte er von der Studiofotografie zum Fotojournalismus und war drei Jahre für die Presseagentur «Presse Diffussion» in Lausanne tätig. 1951/52 Parisaufenthalt. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Porträts von Künstlern, Philosophen und Schriftstellern, vorwiegend aus den Kreisen der Existenzialisten. 1953 Rückkehr in die Schweiz. Bis 1973 publizierte er als selbständiger Pressefotograf zahlreiche Bildberichte mit eigenen Textbeiträgen in diversen Schweizer Zeitschriften und Zeitungen unter anderem in der «Woche», der «Berner Zeitung» oder dem «Tages-Anzeiger». Mit seiner Rolleiflex-Kamera dokumentierte er scheinbar unspektakuläre Begebenheiten des Alltags und hielt Symptome gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umwälzungen in der Nachkriegszeit in der Schweiz fest. Daneben entstanden Auftragsarbeiten für die Werbung (beispielsweise die PTT) sowie Architektur- und Sachaufnahmen, Landschaftsfotografien und diverse Porträts von Schweizer Künstlern. Ab 1973 arbeitete er als Galerist, Schriftsteller und Bibliothekar.

Die Schwarzweiss-Fotografie von Martin Glaus umfasst Künstlerporträts, Kinderbildnisse und Reportagen des Alltags in der Schweiz in den 1950er und 1960er Jahren. Sein eigenwilliger fotografischer Stil grenzt sich klar von dem einer objektiven, sich an Fakten orientierenden Berichterstattung ab, vielmehr bieten seine Fotografien über den dokumentarischen Gehalt hinaus stets eine sehr subjektive, feinsinnige, bisweilen ironische Interpretation der Wirklichkeit. Anfangs von der «subjektiven fotografie» inspiriert, verdichten sich seine Bilder, die Impressionen des menschlichen Daseins festhalten, zusehends zu poetischen Stimmungsbildern.

1956, Eidgenössischer Aufmunterungspreis.

Literatur & Quellen

Orte