Jakob Tuggener

*07.02.1904 Zürich ZH †28.04.1988 Uster ZH

Heimatort(e)
Zürich ZH
Tätigkeit(en)
Fotograf,
Werkfotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Landschaft,
Reportage,
Industrie,
Film,
Alltag
Arbeitsorte
Zürich ZH, 1932 – ~1988

Biografie

Zusammenarbeit mit Max Wydler.
Gründungsmitglied Kollegium Schweizerischer Photographen.
Mitglied Schweizerischer Photographen Verband (SPhV) (1936–1988, Ehrenmitglied seit 1986).
Ehrenmitglied Verein Zürcher Film-Amateure (1964).
In zweiter Ehe verheiratet mit Margrit Aschwanden.

Jakob Tuggener wuchs in Zürich auf. In den Jahren 1919 bis 1930 arbeitete er als Lehrling und Maschinenzeichner in der Zahnräderfabrik Maag. Nach einem Zeichenkurs an der Kunstgewerbeschule Zürich studierte er von 1930 bis 1931 Typografie, grafische Gestaltung, Zeichnen und Film an der Kunstschule Reimann in Berlin. Zurück in der Schweiz erhielt Jakob Tuggener 1932 vom Direktor der Maschinenfabrik Oerlikon den Auftrag, ein Fotobuch über die Firma zu erstellen, das neben den Produkten auch die Arbeiter bei ihrer Tätigkeit zeigte.
Ebenfalls 1932 gründete Jakob Tuggener ein eigenes Fotoatelier. In den Jahren 1939 bis 1944 leistete er Aktivdienst. Bis Ende der 1940er Jahre arbeitete er vor allem als «Industriefotograf». Es entstanden rund ein Dutzend Fabrikbücher, mehrheitlich Jubiläumsschriften. In den 1950er Jahren lebte Jakob Tuggener vor allem von Beiträgen in der «Zürcher Illustrierten», im «Du» oder in der «Coop-Zeitung».
1951 gründete er zusammen mit Werner Bischof, Walter Läubli, Gotthard Schuh und Paul Senn das Kollegium Schweizerischer Photographen, das sich für eine qualitativ hochstehende Autorenfotografie einsetzte und ein öffentliches Bewusstsein für die künstlerische Ausdruckskraft der Fotografie schaffen wollte. Zwischen 1951 und 1954 zeigte Jakob Tuggener seine Arbeiten viermal im Rahmen des Kollegiums. Er war 1955 bei der weltberühmten Ausstellung «The Familiy of Man» und 1957 an der Biennale für Photographie in Venedig vertreten, an der er eine Goldmedaille gewann. An der Expo 64 in Lausanne konnte er Fotos ausstellen, aus denen er ein Jahr später den Band «Forum alpinum» zusammenstellte. Die letzte grosse Tuggener-Ausstellung zu Lebzeiten fand 1981 im Kunsthaus Zürich statt. Der Schweizerische Photographenverband ernannte ihn 1983 zum Ehrenmitglied.

Jakob Tuggeners Hauptwerk bilden die 75 unpublizierten Fotobücher (mit einer Ausnahme: «Zürcher Oberland», 1956), an denen er permanent arbeitete und welche die gesamte Zeitspanne seines Fotografen-Lebens umfassen. In seinem Werk spielt die Technik eine wichtige Rolle, was insbesondere in den Fabrikbüchern, die er als Auftragsarbeiten in den 1930er und 40er Jahren produzierte, zum Ausdruck kommt. Daneben interessiert er sich für das einfache Leben auf dem Land und glanzvolle gesellschaftliche Anlässe wie etwa die Neujahrsbälle im Palace Hotel in St. Moritz, die er während Jahren fotografierte.
Jakob Tuggener hat Fotografie immer als Kunstform begriffen. Seine Art des Fotografierens bezeichnete er selber als «poetischen Realismus». Sein Medium war weniger die Illustrierte, als vielmehr die Ausstellung und insbesondere das Fotobuch. Neben der Fotografie interessierte sich Jakob Tuggener auch für den Film. Zwischen 1937 und 1970 drehte er dreissig Stummfilme, anfänglich in Zusammenarbeit mit Max Wydler.

1957, Venedig, Biennale di Fotografia, Goldmedaille.
1982, Stadt Zürich, Auszeichnung für kulturelle Verdienste.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Wanderausstellungen

Orte