Heinrich Wolf-Bender

*02.09.1871 Zürich ZH †05.10.1932 Zürich ZH

Heimatort(e)
Uetikon am See ZH
Namensvarianten
Heinrich Andreas Wolf-Bender
Tätigkeit(en)
Fotograf,
Fotofachhandel
Bildgattung(en)
Porträt,
Reportage,
Architektur,
Ortsbild,
Industrie,
Reproduktion
Arbeitsorte
Zürich ZH, 1900 – 1932
Kappelergasse 16, Zürich ZH, ~1908 – 1932

Biografie

Möglicherweise Nachfolger von Philipp Beckel (Atelier Zentralhof, Kappelergasse 16).
Vorgänger von Wolf-Bender's Erben.

Verheiratet mit Elise Wolf-Bender.
Vater von Maria Wolf und Fritz Wilhelm Wolf.

Heinrich Wolf-Bender absolvierte vermutlich in Wien eine Ausbildung als Reproduktionstechniker. 1900 kehrte er nach Zürich zurück, wo er um 1908 ein eigenes Geschäft für Fotoapparate und Reproduktionsfotografie im «Zentralhof» (Kappelergasse 16) eröffnete. Er spezialisierte sich in der Folge zunehmend auf Architektur- und Sachaufnahmen und verwirklichte ab den 1920er Jahren Grossaufträge von öffentlichen Bauherrschaften und Bauunternehmen. Nach seinem Tod wurde das Geschäft von der Witwe Elise Wolf-Bender sowie den Kindern Maria und Fritz Wilhelm als Wolf-Bender’s Erben weitergeführt.

Heinrich Wolf-Bender war einer der ersten Fotografen der Schweiz, der vollumfänglich für Gewerbe und Industrie sowie für Architekten, Bauherrschaften und Bauunternehmen tätig war und fast vollständig auf Personenaufnahmen verzichtete. Erste bekannte Fotografien datieren aus den 1900er Jahren und dokumentieren Bauten in Zürich. Zusammenhängende Serien haben öffentliche Gebäude wie Kindergärten und Schulen aus dem Bauboom der 1920er Jahre zum Thema. Ein Großprojekt, dessen fotografische Dokumentation von Wolf-Bender stammt, betrifft die Errichtung des Kraftwerks Wäggital samt Stausee (1921–1924). Er hielt den Baufortschritt in nüchternen und umso eindrücklicheren Aufnahmen fest. Für interne Zwecke entstanden zwei Alben mit über 130 Abzügen (Bern, Schweiz. Nationalbib.). Außerdem fanden die Fotografien Verwendung in Publikationen und als Einzelfall bei einer Reportage in der Schweizer Illustrierten Zeitung (SIZ, 19.7.1923, Nr. 29). Weiter waren Wolf-Benders Fotos wiederholt bei Firmenjubiläen gefragt, so bei der Firma von Heinrich Hatt-Haller anlässlich des 25-jährigen Bestehens (1928) sowie beim 100-jährigen Jubiläum des Baugeschäfts Locher & Cie. (1930).
Über die Tätigkeit der zweiten Generation ist bis auf ein erstaunliches und für Wolf-Bender untypisches Großprojekt für die Schuhfabrik Bally mit Hauptsitz in Schönenwerd kaum etwas bekannt. Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums ließ die Firma Bally um 1951 die gesamte Belegschaft mit über 4000 Personen Standort für Standort in zugehörigen Gruppen fotografieren. In einem einfachen Druckverfahren reproduziert wurden die ca. 300 Aufnahmen nach Standorten und Abteilungen assortiert und auf Wunsch den Mitarbeitenden überlassen.

Literatur & Quellen

Orte