Pater Matthäus Keust

*18.09.1828 Härkingen SO †03.03.1898 Altdorf UR

Heimatort(e)
Härkingen SO
Namensvarianten
Hans Keust
Tätigkeit(en)
Amateurfotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Landschaft,
Ortsbild
Arbeitsorte
Olten SO, 1858 – 1862
Schüpfheim LU, 1862 – 1865
Luzern LU, 1865 – 1869
Appenzell AI, 1869 – 1872
Dornach SO, 1872 – 1875

Biografie

In Fotografie unterrichtet von Adrian Kümmerli.

Hans Keust, Sohn von Jakob und Ottilie Keust-von Arx, wuchs mit zwölf Geschwistern in ärmlichen Verhältnissen auf. Weil er handwerklich ungeschickt war, sollte er nach dem Willen seines Vaters Lehrer werden. Bei der Aufnahmeprüfung für das Lehrerseminar in Solothurn fiel er jedoch durch. Ein Pfarrer aus der Umgebung riet zum Besuch der Klosterschule Mariastein, in welche Hans Keust um 1845 eintrat. Es folgten der Eintritt in den Kapuzinerorden und das Noviziat im Kapuzinerkloster von Luzern, wo er Tonsur, Kutte und seinen neuen Namen, Matthäus, erhielt. Nach der Übersiedelung in das Kapuzinerkloster Solothurn erlangte Matthäus Keust 1852 die Priesterweihe. Fortan wirkte er als volkstümlicher Prediger, Beichtvater, Guardian und Vikar in Kapuzinerklöstern in Mels, Fribourg, Olten, Schüpfheim, Luzern, Appenzell, Rapperswil (SG) und Altdorf. Daneben widmete er sich auch dem Zeichnen und der Musik. Er betätigte sich als emsiger Tagebuchschreiber und Verfasser von Zeitungsbeiträgen.
Während seiner Zeit im Kapuzinerkloster von Olten (1858-1862) wurde er von seinem Freund und ehemaligen Schulkameraden Adrian Kümmerli in die Fotografie eingeführt, in welcher er sich autodidaktisch weiterbildete und für die er eine grosse Leidenschaft entwickelte. Matthäus Keust fotografierte insbesondere Kapuzinerklöster und deren Patres, aber auch Dorfansichten und Menschen aus der Bevölkerung.

Der Grossteil von Matthäus Keusts Fotografien gilt als verloren. Insbesondere die zahlreichen grossen Bände, in welche er seine Fotografien klebte und die er in seinen Tagebüchern erwähnt, sind nicht erhalten. Neben einzelnen Aufnahmen von Klöstern und dem Klosterleben, ist ein Leporello-Album mit 68 grossformatigen Aufnahmen erhalten geblieben.

Literatur & Quellen

Orte