Fred Obrecht

*17.04.1904 †13.10.1980

Heimatort(e)
Wangen an der Aare BE, Wangenried BE
Tätigkeit(en)
Fotograf,
Fotofachhandel
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Ortsbild,
Industrie,
Film,
Verkehr
Arbeitsorte
Solothurn SO, 1938 – ~1957

Biografie

Bekannt mit Georg Vogt.
Nachfolger von Emil Berger.
Mitglied Schweizerischer Photographen Verband (SPhV) (ab 1944).

Fred Obrecht wuchs in einer Fabrikantenfamilie in Wangen an der Aare auf, wo er auch zeitlebens wohnhaft blieb. Er durchlief die Schulen in Wangen, Solothurn und Schiers. Bereits als Jugendlicher hatte Fred Obrecht als Autodidakt mit Fotografieren begonnen. In Lausanne und schliesslich in London folgte eine kaufmännische Ausbildung, die ihn auf seine künftige Rolle in der elterlichen Herrenbekleidungsfabrik hätte vorbereiten sollen. In den 1930er Jahren trat er jedoch aus der Firma «Obrecht & Söhne» aus und arbeitete als Vertreter für eine Möbelfabrik sowie für eine Versicherungs- und Treuhandfirma.
1931 heiratete Fred Obrecht Margrit Brunner. 1938 ermöglichte ihm sein Schwiegervater Emil Brunner, Direktor der «Malzfabrik & Hafermühle Solothurn», den Kauf des Hauses mit Fotoatelier von Emil Berger an der Niklaus-Konradstrasse 16 in Solothurn. Fred Obrecht begann dort seine professionelle fotografische Tätigkeit und führte im Erdgeschoss ein Foto-Kino-Radiogeschäft. Im gleichen Haus führte Julius Kamber ein Fotoatelier. Bereits in den späten 1950er Jahren zog sich Fred Obrecht aus dem Berufsalltag zurück.
Fred Obrecht hatte breit gestreute Interessen und ein ausgeprägtes Flair für Technik und technische Gerätschaften. Er war ein begeisterter Automobilist und besass das Flugbrevet. Weiter engagierte er sich im Heimat- und im Naturschutz, war Mitglied der Seevereine Inkwil und Burgäschi sowie in der «Margrithenbruderschaft» in Solothurn.

Über das fotografische Schaffen von Fred Obrecht gibt es wenig Anhaltspunkte. Für seine Arbeit ausschlaggebend war vermutlich in erster Linie seine Vorliebe für technische Aspekte. So habe er es sich nicht nehmen lassen, jeweils die Photokina zu besuchen und sich dort mit den neuesten Apparaten und Geräten einzudecken. Deutlichere Akzente hat Fred Obrecht im Bereich Film gesetzt. 1938 dokumentierte er den Bau der neuen Kantonsschule in Solothurn und ein Jahr später realisierte er einen Film über ein Jugendskilager, der an der Landesausstellung 1939 gezeigt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg schliesslich arbeitete er mit dem Fernsehpionier Dr. Erich Tilgenkamp (1898-1966) zusammen und begab sich mit ihm auf verschiedene Reisen. 1949 realisierten die beiden im Auftrag der Air France einen Film über Nordafrika, der in den Kinos lief. Von einem weiteren Projekt, das von Jugoslawien handelt, ist lediglich das Rohmaterial überliefert.

Literatur & Quellen

Orte