Robert Frank

*09.11.1924 Zürich ZH †09.09.2019 Inverness CAN

Tätigkeit(en)
Fotograf
Bildgattung(en)
Porträt,
Kunst mit Fotografie,
Reportage,
Alltag
Weitere Tätigkeit(en)
Fotograf, Filmemacher
Arbeitsorte
Zürich ZH, ~1941 – ~1944
Genf GE, ~1944 – ~1945
New York USA, ~1947 – 2019
Mabou CAN, ~1970 – 2019
Basel BS, – ~1946

Biografie

Mitglied Kollegium Schweizerischer Photographen.
Sohn von Hermann Frank.
Lehre bei Hermann Segesser und Michael Wolgensinger.
Stage bei Victor Bouverat.
Mitarbeiter im Atelier Eidenbenz.
Zusammenarbeit mit Edward Jean Steichen.
Bekannt mit Gotthard Schuh, Walker Evans, Elliott Erwitt und Fernando Garzoni.
Verheiratet mit June Leaf (*1929).

Robert Frank, geboren und aufgewachsen in Zürich als Sohn von Henry Frank, aus Frankfurt, und Regina Zucker, aus Basel. Von 1937 bis 1940 besuchte er das Lavater-Gymnasium in Zürich. Seine fotografische Ausbildung absolvierte er in Zürich ab 1941 zunächst beim Fotografen und Grafiker Hermann Segesser und von 1942 bis 1944 im Studio von Michael Wolgensinger. Im Anschluss an die Lehrjahre arbeitete er von 1944 bis 1945 als Assistent bei Victor Bouverat in Genf sowie 1946 im Grafischen Atelier Eidenbenz in Basel. Erst 1945 wurde ihm die schweizerische Staatsbürgerschaft zuerkannt.
1946 reiste er mit seinem Vater, selber ein Amateurfotograf, nach Mailand, Paris und Antwerpen.
Anfang des Jahres 1947 übersiedelte er nach New York, wo er ab April desselben Jahres als Assistenzfotograf für «Harper’s Bazaar» arbeitete. Nur kurze Zeit später zog es ihn jedoch wieder fort und er reiste 1948 nach Peru und Bolivien. Weitere Reisen führten ihn zwischen 1948 und 1954 nach Kuba, Panama, Brasilien, Spanien, Italien, Frankreich, England und Wales. Auf seinen Reisen traf er unter anderem mit Edward Steichen, Walker Evans und Elliot Erwitt zusammen. Es folgten Engagements für «Fortune», «Esquire», «Life», «Glamour», «Look», «Charm», «McCall’s», «Ladies Home Journal» und die «New York Times».
1950 heiratete er Mary Lockspeiser. Die beiden Kinder aus dieser Ehe, Pablo (1951-1995) und Andrea (1954-1974) nehmen einen wichtigen Platz in seinem Leben und Werk ein.
1953 kam es zu einer ersten Zusammenarbeit mit Edward Steichen für die Ausstellung «Post-War European Photography» im Museum of Modern Art in New York. 1954 wurde er ins Kollegium Schweizerischer Photographen aufgenommen. 1955 arbeitete er erneut mit Edward Steichen an der Ausstellung «The Family of Man» und erhielt im selben Jahr als erster europäischer Fotograf ein Stipendium der Guggenheim-Stiftung. Dieses Stipendium ermöglichte ihm eine Reise durch die USA im Rahmen eines grossen Fotoprojekts, aus welchem 1958 das Fotobuch «Les Américains» hervorgehen sollte. Ende der 1950er-Jahre begann Robert Frank auch Filme zu drehen.
1963 wurde Robert Frank die Staatsbürgerschaft der USA zuerkannt. Er arbeitete in dieser Zeit intensiv an seinen Filmen und nur noch gelegentlich als Fotograf. Mit seiner zweiten Frau, der Künstlerin June Leaf, übersiedelte er 1969 nach Kanada und liess sich 1970 in Mabou, Neuschottland (Kanada) nieder. Anfang der 1970er wandte er sich verstärkt wieder der Fotografie zu. Um 1976 begann er mit einer professionellen Polaroid Packfilm-Kamera zu experimentieren. Im selben Jahr eröffnete die damals neu gegründete Schweizerische Stiftung für die Fotografie mit einer Ausstellung zu Robert Frank. Es folgten ab den frühen 1980er-Jahren dokumentarische und autobiografische Videoarbeiten. 1990 wurde die «Robert Frank Collection» in der National Gallery of Art, Washington D.C., eingerichtet. In den 1990er-Jahren bereiste und fotografierte Robert Frank unter anderem den Libanon, Ägypten und Japan. Er drehte in diesen Jahren zudem weitere Filme. 1996 wurde ihm der Hasselblad Award verliehen. 1999 erhielt er das Ehrendoktorat der Universität von Göteborg. Für die sechste Schweizerischen Landesausstellung expo.02 realisierte Robert Frank die speziell für die «Arteplage Mobile du Jura» konzipierte Foto- und Videoinstallation «Paper Route». Von 2004 bis 2005 fand zum achtzigsten Geburtstag Robert Franks eine grosse Retrospektive in der Tate Modern in London unter dem Titel «Storylines» statt, die anschliessend auch in der Fotostiftung Schweiz und dem Fotomuseum Winterthur gezeigt wurde. 2009 zeigte der Palazzo Reale in Mailand die Übersichtsausstellung «Lo straniero americano».
Robert Frank lebte in späteren Jahren in selbst gewählter Zurückgezogenheit in Mabou (Nova Scotia) sowie in New York.

1955, John Simon Guggenheim Memorial Foundation, Fellowship.
1970, American Film Institute, Förderpreis.
1985, Deutsche Gesellschaft für Photographie, Erich Salomon Preis.
1987, The Friends of Photography San Francisco, Peer Award for a Distinguished Career in Photography.
1996, Hasselblad Stiftung, International Photography Award.
1999, Universität Göteborg, Ehrendoktor.
2000, International Center of Photography, Cornell Capa Infinity Award.
2002, MacDowell Colony, Edward MacDowell Medal.
2012, Swiss Press Photo, Lifetime Achievement Award.
2014, Roswitha Haftmann-Stiftung, Zürich, Sonderpreis.
2016, Member of the American Academy of Arts and Letters.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Wanderausstellungen

Orte