Gotthard Schuh
*22.12.1897 Berlin-Schöneberg DEU – †29.12.1969 Küsnacht ZH
- Heimatort(e)
- Iseltwald BE
- GND
- 118762192
- Tätigkeit(en)
- Fotograf
- Bildgattung(en)
- Personen,
- Porträt,
- Reportage,
- Presse,
- Industrie,
- Landwirtschaft
- Arbeitsorte
- Genf GE, 1919 – 1920
- Basel BS, 1919 –
- München DEU, 1920 – 1926
- Bern BE, 1926 –
- Zürich ZH, 1927 – 1945
Biografie
Lehrmeister von Hans Peter Klauser und Margrit Hegi.
Bekannt mit Robert Frank.
Zusammenarbeit mit Rob Gnant.
Leitete 1926 für kurze Zeit die Berner Filiale von Hausamann & Co. AG.
Gründungsmitglied Kollegium Schweizerischer Photographen.
Mitglied Schweizerischer Werkbund (SWB) ab 1931.
Gotthard Schuh kam in Berlin als Sohn von Schweizer Eltern zur Welt. Die Familie lebte ab 1900 zunächst in Basel und ab 1902 in Aarau, wo Gotthard Schuh seine Jugend verbrachte. An der Kantonsschule begann er um 1914 zu malen. 1916 besuchte er die Gewerbeschule in Basel. Von 1917 bis 1918 absolvierte er die Rekruten-, Unteroffiziers- und Offiziersschule und leistete Aktivdienst.
1919 richtete Gotthard Schuh ein eigenes Atelier in Basel ein. Vom Herbst 1919 bis in den Frühling 1920 war er in Genf tätig. Nach einer Italienreise liess er sich im selben Jahr als Kunstmaler in München nieder, wo er 1922 zum ersten Mal seine Bilder ausstellte. 1926 kehrte er in die Schweiz zurück, wo er für kurze Zeit die Berner Filiale des St. Galler Fotohauses Hausamann leitete. 1927 heiratete er Marga Zürcher und das Paar liess sich in Zürich nieder. In diesen Jahren, in denen Gotthard Schuh wiederholt mit Schaffenskrisen als Maler zu kämpfen hatte, begann er sich mit Fotografie zu beschäftigen. 1929 bereiste er erneut Italien und wandte sich verstärkt der Fotografie zu. Nebst seinen Gemälden und Radierungen stellte er nun auch Fotografien aus. 1931 publizierte er zum ersten Mal Bildberichte in der «Zürcher Illustrierten», für die er von da an regelmässig als Fotoreporter arbeitete.
1932 zeigte Gotthard Schuh zum letzten Mal in einer Ausstellung seine gemalten Werke. Er hielt sich in diesem Jahr in Paris auf, wo er Kontakte zur künstlerischen Avantgarde pflegte und unter anderem Picasso, Braque und Léger auch für die «ZI» fotografierte. 1933 zogen Gotthard und Marga Schuh in ein Atelierhaus in Zollikon, welches sie von Elsa Burckhardt-Blum hatten bauen lassen. 1934 kam der gemeinsame Sohn Kaspar zur Welt.
Als Reporter publizierte Gotthard Schuh in den 1930er Jahren zahlreiche Bildberichte in der «ZI» sowie im «Föhn» und in ausländischen Zeitschriften, wie «Vu» oder der «Berliner Illustrirten Zeitung». Ebenfalls in den 1930er Jahren zeigten sich bei Gotthard Schuh erste Anzeichen von multipler Sklerose.
1938/39 unternahm Gotthard Schuh eine elfmonatige Reise nach Singapur, Java, Sumatra und Bali. Nach der Rückkehr 1939 trennten sich Gotthard und Marga Schuh. Im gleichen Jahr übernahm Gotthard Schuh die Bildgestaltung für das Erinnerungsbuch der Landesausstellung in Zürich.
Angeregt durch Heiri Steiner, verarbeitete Gotthard Schuh seine Reiseeindrücke im Bildband «Inseln der Götter», erschienen 1941. Seine zukünftige Frau Annamarie Custer unterstützte ihn dabei. Im gleichen Jahr wurde Gotthard Schuh erster Bildredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung». Zusammen mit Edwin Arnet gründete er dort die Beilage «Das Wochenende», in der zahlreiche Bildberichte erscheinen sollten. Zudem arbeitete er regelmässig für die Zeitschrift «Du».
1944 heiratete Gotthard Schuh Annamarie Custer. Das Paar hatte zwei Töchter, Claudia (*1945) und Sibilla (*1947).
Nach Kriegsende unternahm Gotthard Schuh zahlreiche Reportagereisen in Europa, nach Frankreich, Italien, Sizilien und Deutschland sowie nach Nordafrika. 1950 gründete er gemeinsam mit Werner Bischof, Paul Senn, Jakob Tuggener und Walter Läubli das «Kollegium Schweizerischer Photographen». 1951 stellte die Gruppe erstmals im Helmhaus in Zürich aus.
In den 1950er Jahren folgten Reisen nach Sizilien, Ägypten und Algerien. Gotthard Schuh publizierte zudem zahlreiche Bücher. Nicht zuletzt wegen seiner Krankheit zog er sich mehr und mehr von der Reportertätigkeit zurück. 1960 trat er aus der Redaktion der «NZZ» aus.
Anfang der 1960er Jahre begann Gotthard Schuh erneut zu malen. Zudem arbeitete er an seinem Archiv sowie an der Aufzeichnung seiner Erinnerungen. Nach einem Oberschenkelbruch Mitte Juni 1969 verschlechterte sich sein Zustand und er starb am 29. Dezember 1969.
1933, Milano, Palazzo dell'Arte, V Esposizione Triennale delle Arti Decorative e industriali moderne, Bronze-Medaille.
1957, Venedig, Goldmedaille.
1967, Italien, Ernennung zum Cavaliere (In Würdigung seiner fotografischen Arbeiten über Italien).
Lehrmeister von Hans Peter Klauser und Margrit Hegi.
Bekannt mit Robert Frank.
Zusammenarbeit mit Rob Gnant.
Leitete 1926 für kurze Zeit die Berner Filiale von Hausamann & Co. AG.
Gründungsmitglied Kollegium Schweizerischer Photographen.
Mitglied Schweizerischer Werkbund (SWB) ab 1931.
1933, Milano, Palazzo dell'Arte, V Esposizione Triennale delle Arti Decorative e industriali moderne, Bronze-Medaille.
1957, Venedig, Goldmedaille.
1967, Italien, Ernennung zum Cavaliere (In Würdigung seiner fotografischen Arbeiten über Italien).
Gotthard Schuh kam in Berlin als Sohn von Schweizer Eltern zur Welt. Die Familie lebte ab 1900 zunächst in Basel und ab 1902 in Aarau, wo Gotthard Schuh seine Jugend verbrachte. An der Kantonsschule begann er um 1914 zu malen. 1916 besuchte er die Gewerbeschule in Basel. Von 1917 bis 1918 absolvierte er die Rekruten-, Unteroffiziers- und Offiziersschule und leistete Aktivdienst.
1919 richtete Gotthard Schuh ein eigenes Atelier in Basel ein. Vom Herbst 1919 bis in den Frühling 1920 war er in Genf tätig. Nach einer Italienreise liess er sich im selben Jahr als Kunstmaler in München nieder, wo er 1922 zum ersten Mal seine Bilder ausstellte. 1926 kehrte er in die Schweiz zurück, wo er für kurze Zeit die Berner Filiale des St. Galler Fotohauses Hausamann leitete. 1927 heiratete er Marga Zürcher und das Paar liess sich in Zürich nieder. In diesen Jahren, in denen Gotthard Schuh wiederholt mit Schaffenskrisen als Maler zu kämpfen hatte, begann er sich mit Fotografie zu beschäftigen. 1929 bereiste er erneut Italien und wandte sich verstärkt der Fotografie zu. Nebst seinen Gemälden und Radierungen stellte er nun auch Fotografien aus. 1931 publizierte er zum ersten Mal Bildberichte in der «Zürcher Illustrierten», für die er von da an regelmässig als Fotoreporter arbeitete.
1932 zeigte Gotthard Schuh zum letzten Mal in einer Ausstellung seine gemalten Werke. Er hielt sich in diesem Jahr in Paris auf, wo er Kontakte zur künstlerischen Avantgarde pflegte und unter anderem Picasso, Braque und Léger auch für die «ZI» fotografierte. 1933 zogen Gotthard und Marga Schuh in ein Atelierhaus in Zollikon, welches sie von Elsa Burckhardt-Blum hatten bauen lassen. 1934 kam der gemeinsame Sohn Kaspar zur Welt.
Als Reporter publizierte Gotthard Schuh in den 1930er Jahren zahlreiche Bildberichte in der «ZI» sowie im «Föhn» und in ausländischen Zeitschriften, wie «Vu» oder der «Berliner Illustrirten Zeitung». Ebenfalls in den 1930er Jahren zeigten sich bei Gotthard Schuh erste Anzeichen von multipler Sklerose.
1938/39 unternahm Gotthard Schuh eine elfmonatige Reise nach Singapur, Java, Sumatra und Bali. Nach der Rückkehr 1939 trennten sich Gotthard und Marga Schuh. Im gleichen Jahr übernahm Gotthard Schuh die Bildgestaltung für das Erinnerungsbuch der Landesausstellung in Zürich.
Angeregt durch Heiri Steiner, verarbeitete Gotthard Schuh seine Reiseeindrücke im Bildband «Inseln der Götter», erschienen 1941. Seine zukünftige Frau Annamarie Custer unterstützte ihn dabei. Im gleichen Jahr wurde Gotthard Schuh erster Bildredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung». Zusammen mit Edwin Arnet gründete er dort die Beilage «Das Wochenende», in der zahlreiche Bildberichte erscheinen sollten. Zudem arbeitete er regelmässig für die Zeitschrift «Du».
1944 heiratete Gotthard Schuh Annamarie Custer. Das Paar hatte zwei Töchter, Claudia (*1945) und Sibilla (*1947).
Nach Kriegsende unternahm Gotthard Schuh zahlreiche Reportagereisen in Europa, nach Frankreich, Italien, Sizilien und Deutschland sowie nach Nordafrika. 1950 gründete er gemeinsam mit Werner Bischof, Paul Senn, Jakob Tuggener und Walter Läubli das «Kollegium Schweizerischer Photographen». 1951 stellte die Gruppe erstmals im Helmhaus in Zürich aus.
In den 1950er Jahren folgten Reisen nach Sizilien, Ägypten und Algerien. Gotthard Schuh publizierte zudem zahlreiche Bücher. Nicht zuletzt wegen seiner Krankheit zog er sich mehr und mehr von der Reportertätigkeit zurück. 1960 trat er aus der Redaktion der «NZZ» aus.
Anfang der 1960er Jahre begann Gotthard Schuh erneut zu malen. Zudem arbeitete er an seinem Archiv sowie an der Aufzeichnung seiner Erinnerungen. Nach einem Oberschenkelbruch Mitte Juni 1969 verschlechterte sich sein Zustand und er starb am 29. Dezember 1969.
Bestände
Allgemeine Sammlung
Schweizerisches Rotes Kreuz (CH-BAR#J2.15-02*, Schweizerisches Rotes Kreuz: Zentrale Ablage)
Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG: Archiv Schweizerische Radio- und Fernsehzeitung
Literatur & Quellen
Online-Quellen
Trachsel, Hansueli: Feine Poesie in fotografischen Bildern, in: Der Bund, Der kleine Bund, Bern, 3. Juli, 1982, S. 1: http://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=DBB19820703-01.2.54.2.
Perret, René: Fortsetzung mit neuen Vorzeichen. Bemerkungen zur Fotografie der fünfziger Jahre, in: Unsere Kunstdenkmäler, Band 43, Heft 3, 1992 [Onlinezugriff Mai 2024], S. 364–378: http://doi.org/10.5169/seals-393896.
Schweizerische Ethnologische Gesellschaft (Hg.): L'objectif subjectif. Collections de photographies ethno-historiques en Suisse. Das subjektive Objektiv. Sammlungen historisch-ethnographischer Photographien in der Schweiz, in: Ethnologica Helvetica, Nr. 20, Bern: SEG, 1997, Onlinezugriff August 2023: http://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tsa-001%3A1997%3A20#4.
Primärliteratur
Gewerbemuseum Basel (Hg.): Die Neue Fotografie, Internationale Wanderausstellung des Deutschen Werkbunds und des «Münchner Bund» (Kat.), Basel: Gewerbemuseum 1931.
Edschmid, Kasimir: Davos. Die Sonnenstadt im Hochgebirge, Zürich: Orell-Füssli 1932.
Gewerbemuseum Basel: Die neue Fotografie in der Schweiz, Basel 1933.
Sekundärliteratur
Auer, Michèle; Auer, Michel: Encyclopédie internationale des photographes de 1839 à nos jours. Photographers encyclopedia international 1839 to the present, Hermance: Editions Camera obscura 1985, 1992.
Bachmann, Dieter; Schweizerische Landesmuseen (Hg.): Aufbruch in die Gegenwart. Die Schweiz in Fotografien 1840-1960 / La Suisse en photographies 1840-1960 / La Svizzera in fotografie 1840-1960, Zürich: Limmat 2009.
Bachmann, Dieter; Schwartz, Daniel (Hg.): Der geduldige Planet. Eine Weltgeschichte. 255 Fotografien aus der Zeitschrift Du, Zürich 1996.
Online-Quellen
Trachsel, Hansueli: Feine Poesie in fotografischen Bildern, in: Der Bund, Der kleine Bund, Bern, 3. Juli, 1982, S. 1: http://www.e-newspaperarchives.ch/?a=d&d=DBB19820703-01.2.54.2.
Perret, René: Fortsetzung mit neuen Vorzeichen. Bemerkungen zur Fotografie der fünfziger Jahre, in: Unsere Kunstdenkmäler, Band 43, Heft 3, 1992 [Onlinezugriff Mai 2024], S. 364–378: http://doi.org/10.5169/seals-393896.
Schweizerische Ethnologische Gesellschaft (Hg.): L'objectif subjectif. Collections de photographies ethno-historiques en Suisse. Das subjektive Objektiv. Sammlungen historisch-ethnographischer Photographien in der Schweiz, in: Ethnologica Helvetica, Nr. 20, Bern: SEG, 1997, Onlinezugriff August 2023: http://www.e-periodica.ch/digbib/view?pid=tsa-001%3A1997%3A20#4.
Sekundärliteratur
Auer, Michèle; Auer, Michel: Encyclopédie internationale des photographes de 1839 à nos jours. Photographers encyclopedia international 1839 to the present, Hermance: Editions Camera obscura 1985, 1992.
Bachmann, Dieter; Schweizerische Landesmuseen (Hg.): Aufbruch in die Gegenwart. Die Schweiz in Fotografien 1840-1960 / La Suisse en photographies 1840-1960 / La Svizzera in fotografie 1840-1960, Zürich: Limmat 2009.
Bachmann, Dieter; Schwartz, Daniel (Hg.): Der geduldige Planet. Eine Weltgeschichte. 255 Fotografien aus der Zeitschrift Du, Zürich 1996.
Primärliteratur
Gewerbemuseum Basel (Hg.): Die Neue Fotografie, Internationale Wanderausstellung des Deutschen Werkbunds und des «Münchner Bund» (Kat.), Basel: Gewerbemuseum 1931.
Edschmid, Kasimir: Davos. Die Sonnenstadt im Hochgebirge, Zürich: Orell-Füssli 1932.
Gewerbemuseum Basel: Die neue Fotografie in der Schweiz, Basel 1933.