Gebrüder Taeschler (Gruppe)
- GND
- 1152033557
- Namensvarianten
- Gebrüder Täschler
- Tätigkeit(en)
- Atelierfotograf:in,
- Gruppe
- Arbeitsorte
- St. Fiden SG, 1866 – 1919
Biografie
Atelier von Josephine Taeschler-Ackermann, Maximilian Joseph Taeschler, Emil Taeschler, Ludwig Taeschler sowie Marzell Taeschler.
Siehe auch FotografInnenfamilie Taeschler.
Das Atelier der Gebrüder Taeschler wurde nach dem Tod von Johann Babtist Taeschler 1866 von Josephine Taeschler-Ackermann mit den drei gemeinsamen Söhnen Max, Emil und Ludwig gegründet. 1888 starben Josephine und Emil. 1891 trat Marzell, der Sohn von Max ins Geschäft ein. 1892 schied Max wegen einem Augenleiden aus. Das Atelier bestand bis 1919.
Das Atelier der Gebrüder Taeschler gehörte zu seiner Zeit zu den renommiertesten Betrieben der Schweiz, dessen Tätigkeit auch im Ausland mit Interesse wahrgenommen und gewürdigt wurde. Für den Erfolg massgeblich war eine von Ludwig Taeschler entwickelte Technik, mittels derer die Hintergründe direkt auf die Rückseite der Negativ-Glasplatten retuschiert wurden. Die Bekanntmachung des Verfahrens 1872 macht internationale Schlagzeilen und brachte dem Atelier mehrere Auszeichnungen ein. Auch mit Kohle- und Pigmentdrucken erzielten die Gebrüder Taeschler beachtliche Erfolge. Neben den gängigen Atelieraufnahmen machten sie 1871 mit Porträts von Internierten der Bourbaki-Armee von sich reden. Vor allem Aufnahmen von nordafrikanischen Soldaten verkauften sich rege. Für den Ornithologen Carl Stölker (1839-1878) fertigten sie eine Serie Aufnahmen von Alpenvögel an, die als Album erschienen (C. Stölker, Die Alpenvögel der Schweiz, St. Gallen 1876-1878). Nach 1888 begann sich mit dem Tod der Mutter Josephine Taeschler-Ackermann und von Emil Taeschler der Geschäftsgang zu verschlechtern. Max Taeschler litt an einer Augenkrankheit und schied 1892 aus. Auch der Eintritt seines Sohnes Marzell Taeschler 1891 konnte keine neuen Impulse vermitteln. 1919 schloss Ludwig Taeschler das Atelier. Er verbrachte seinen Lebensabend in finanzieller Bedrängnis und dem laufenden Verkauf seiner ethnografischen Sammlung. Sein Neffe Marzell Taeschler eröffnete im ehemaligen Atelier- und Wohnhaus 1919 eine Antiquitätenhandlung.
1868, Hamburg, Silbermedaille.
1873, Wien, Weltausstellung, Anerkennungsmedaille.
1876, Philadelphia, Weltausstellung, Medaille.
1877, Edinburgh, Photographisch Ausstellung, Medaille für beste Kohledrucke («Einzel-Figuren-Studie»).
1877, Amsterdam, Photographische Ausstellung, Medaille für beste Kohledrucke.
1877, Wien, Photographische Gesellschaft, Medaille für beste Kohledrucke.
1878, Paris, Weltausstellung, Silbermedaille.
1883, Zürich, Landesausstellung, Diplom.
1884, Bristol, Photographische Ausstellung, Silbermedaille.
Atelier von Josephine Taeschler-Ackermann, Maximilian Joseph Taeschler, Emil Taeschler, Ludwig Taeschler sowie Marzell Taeschler.
Siehe auch FotografInnenfamilie Taeschler.
Das Atelier der Gebrüder Taeschler gehörte zu seiner Zeit zu den renommiertesten Betrieben der Schweiz, dessen Tätigkeit auch im Ausland mit Interesse wahrgenommen und gewürdigt wurde. Für den Erfolg massgeblich war eine von Ludwig Taeschler entwickelte Technik, mittels derer die Hintergründe direkt auf die Rückseite der Negativ-Glasplatten retuschiert wurden. Die Bekanntmachung des Verfahrens 1872 macht internationale Schlagzeilen und brachte dem Atelier mehrere Auszeichnungen ein. Auch mit Kohle- und Pigmentdrucken erzielten die Gebrüder Taeschler beachtliche Erfolge. Neben den gängigen Atelieraufnahmen machten sie 1871 mit Porträts von Internierten der Bourbaki-Armee von sich reden. Vor allem Aufnahmen von nordafrikanischen Soldaten verkauften sich rege. Für den Ornithologen Carl Stölker (1839-1878) fertigten sie eine Serie Aufnahmen von Alpenvögel an, die als Album erschienen (C. Stölker, Die Alpenvögel der Schweiz, St. Gallen 1876-1878). Nach 1888 begann sich mit dem Tod der Mutter Josephine Taeschler-Ackermann und von Emil Taeschler der Geschäftsgang zu verschlechtern. Max Taeschler litt an einer Augenkrankheit und schied 1892 aus. Auch der Eintritt seines Sohnes Marzell Taeschler 1891 konnte keine neuen Impulse vermitteln. 1919 schloss Ludwig Taeschler das Atelier. Er verbrachte seinen Lebensabend in finanzieller Bedrängnis und dem laufenden Verkauf seiner ethnografischen Sammlung. Sein Neffe Marzell Taeschler eröffnete im ehemaligen Atelier- und Wohnhaus 1919 eine Antiquitätenhandlung.
Das Atelier der Gebrüder Taeschler wurde nach dem Tod von Johann Babtist Taeschler 1866 von Josephine Taeschler-Ackermann mit den drei gemeinsamen Söhnen Max, Emil und Ludwig gegründet. 1888 starben Josephine und Emil. 1891 trat Marzell, der Sohn von Max ins Geschäft ein. 1892 schied Max wegen einem Augenleiden aus. Das Atelier bestand bis 1919.
1868, Hamburg, Silbermedaille.
1873, Wien, Weltausstellung, Anerkennungsmedaille.
1876, Philadelphia, Weltausstellung, Medaille.
1877, Edinburgh, Photographisch Ausstellung, Medaille für beste Kohledrucke («Einzel-Figuren-Studie»).
1877, Amsterdam, Photographische Ausstellung, Medaille für beste Kohledrucke.
1877, Wien, Photographische Gesellschaft, Medaille für beste Kohledrucke.
1878, Paris, Weltausstellung, Silbermedaille.
1883, Zürich, Landesausstellung, Diplom.
1884, Bristol, Photographische Ausstellung, Silbermedaille.
Bestände
Sammlung Herzog (Allg. Sammlung)
Familie Paul Blumer und Sophie Blumer-Müller (Nachlass)
Porträtphotographien im Kabinett- und Visitformat
Literatur & Quellen
Online-Quellen
Unter dem schwarzen Tuch. Die Photographenfamilie Taeschler in St. Gallen, in: Zürcher Illustrierte, Heft 43, 1940 [Onlinezugriff August 2023]: http://doi.org/10.5169/seals-757713.
Sütterlin, Georg: Taeschler, Gebrüder, in: Fotostiftung Schweiz, Index der Fotograf:innen, Stand August 2023: http://fotostiftung.ch/index/taeschler-gebrueder/.
Association du Cinéma de La Neuveville: Historique du cinéma et de l'association, Stand Juni 2016: http://www.cine2520.ch/historique.html.
Sekundärliteratur
Fondation Suisse pour la photographie (Hg.): La photographie en Suisse. 1840 à nos jours, Bern: Benteli 1992.
Gasser, Martin: Johann Baptist Taeschler (1805-1866) und Gebrüder Taeschler, Winterthur: Gottfried Keller-Stiftung 2005.
Gasser, Martin; Henguely, Sylvie (Hg.): Nach der Natur. Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert, Göttingen: Steidl 2021.
Online-Quellen
Unter dem schwarzen Tuch. Die Photographenfamilie Taeschler in St. Gallen, in: Zürcher Illustrierte, Heft 43, 1940 [Onlinezugriff August 2023]: http://doi.org/10.5169/seals-757713.
Sütterlin, Georg: Taeschler, Gebrüder, in: Fotostiftung Schweiz, Index der Fotograf:innen, Stand August 2023: http://fotostiftung.ch/index/taeschler-gebrueder/.
Association du Cinéma de La Neuveville: Historique du cinéma et de l'association, Stand Juni 2016: http://www.cine2520.ch/historique.html.
Sekundärliteratur
Fondation Suisse pour la photographie (Hg.): La photographie en Suisse. 1840 à nos jours, Bern: Benteli 1992.
Gasser, Martin: Johann Baptist Taeschler (1805-1866) und Gebrüder Taeschler, Winterthur: Gottfried Keller-Stiftung 2005.
Gasser, Martin; Henguely, Sylvie (Hg.): Nach der Natur. Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert, Göttingen: Steidl 2021.