Taeschler (Gruppe)
- Namensvarianten
- Täschler
- Arbeitsorte
- St. Gallen SG, ~1840 – 1850
- St. Fiden SG, 1850 – 1919
- St. Gallen SG, 1866 – 1878
- Basel BS, 1878 – 1888
Biografie
FotografInnenfamilie, bestehend aus Johann Baptist Taeschler (1805–1866), Anna Taeschler-Zureich (1809–1839), Josephine Taeschler-Ackermann (–1888), Carl Taeschler (1835–1917), Maximilian Joseph Taeschler (1841–1903), Emil Taeschler (1843–1888), Ludwig Taeschler (1846–1924) und Marzell Taeschler (1876–1953).
Siehe auch Gebrüder Taeschler
Die St. Galler Fotografenfamilie Taeschler geht auf Johann Baptist Taeschler (1805–1866) zurück. Der gelernte Uhrmacher begann 1840 mit Daguerreotypieren, betätigte sich jedoch zur Hauptsache noch bis 1846 als Uhrmacher und stellte mechanische Puppen und Apparate her.
1850 liess sich Johann Baptist in St. Fiden nieder und richtete in seinem Wohnhaus ein Fotoatelier ein. 1856 liess er hinter dem Wohnhaus ein grösseres Atelier mit Laboratorium errichten. Die Söhne Carl (1835–1917), Maximilian Joseph (1841–1903), Johann Baptist Emil (1843–1888) und Josef Ludwig (1846–1924) gingen dem Vater im Atelier zur Hand. Johann Baptist, Carl und Ludwig fotografierten, Maximilian und Emil kümmerten sich um die Laborarbeiten. Nach dem Tod von Johann Baptist (1866) übernahmen die Söhne das Atelier. Carl liess sich auszahlen und eröffnete in St. Gallen ein eigenes «Atelier Taeschler», welches in starker Konkurrenz zum Atelier in St. Fiden stehen sollte. Maximilian, Emil und Ludwig führten dieses unter der Bezeichnung «Gebrüder Taeschler» weiter. 1872 begann Ludwig, eine neuartige Retuschiertechnik zu entwickeln, welche ihm internationale Beachtung einbrachte.
1878 schloss Carl sein Atelier in St. Gallen und übersiedelte nach Basel, wo er ein neues Atelier eröffnete und bis 1888 führte. Der Wegzug des «Atelier Taeschler» nach Basel wirkte sich günstig auf das Atelier der Gebrüder Taeschler in St. Fiden aus. Dieser Umstand wurde jedoch überschattet vom frühen Tod Emils und dem Tod der Mutter im selben Jahr.
1891 trat der älteste Sohn von Maximilian, Marzell Taeschler, in das Atelier der Gebrüder Taeschler ein, wandte sich jedoch 1908 dem Antiquitätenhandel zu. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Atelier in St. Fiden bereits im Niedergang. 1919 musste es Ludwig wegen der schlechten Auftragslage schliessen. Gemäss Nachruf Marcel Taeschler in «Gallus-Stadt. Jahrbuch der Stadt St. Gallen» (1954), habe dieser ab 1919 im ehemaligen Atelier eine Antiquitätenhandlung betrieben.
FotografInnenfamilie, bestehend aus Johann Baptist Taeschler (1805–1866), Anna Taeschler-Zureich (1809–1839), Josephine Taeschler-Ackermann (–1888), Carl Taeschler (1835–1917), Maximilian Joseph Taeschler (1841–1903), Emil Taeschler (1843–1888), Ludwig Taeschler (1846–1924) und Marzell Taeschler (1876–1953).
Siehe auch Gebrüder Taeschler
Die St. Galler Fotografenfamilie Taeschler geht auf Johann Baptist Taeschler (1805–1866) zurück. Der gelernte Uhrmacher begann 1840 mit Daguerreotypieren, betätigte sich jedoch zur Hauptsache noch bis 1846 als Uhrmacher und stellte mechanische Puppen und Apparate her.
1850 liess sich Johann Baptist in St. Fiden nieder und richtete in seinem Wohnhaus ein Fotoatelier ein. 1856 liess er hinter dem Wohnhaus ein grösseres Atelier mit Laboratorium errichten. Die Söhne Carl (1835–1917), Maximilian Joseph (1841–1903), Johann Baptist Emil (1843–1888) und Josef Ludwig (1846–1924) gingen dem Vater im Atelier zur Hand. Johann Baptist, Carl und Ludwig fotografierten, Maximilian und Emil kümmerten sich um die Laborarbeiten. Nach dem Tod von Johann Baptist (1866) übernahmen die Söhne das Atelier. Carl liess sich auszahlen und eröffnete in St. Gallen ein eigenes «Atelier Taeschler», welches in starker Konkurrenz zum Atelier in St. Fiden stehen sollte. Maximilian, Emil und Ludwig führten dieses unter der Bezeichnung «Gebrüder Taeschler» weiter. 1872 begann Ludwig, eine neuartige Retuschiertechnik zu entwickeln, welche ihm internationale Beachtung einbrachte.
1878 schloss Carl sein Atelier in St. Gallen und übersiedelte nach Basel, wo er ein neues Atelier eröffnete und bis 1888 führte. Der Wegzug des «Atelier Taeschler» nach Basel wirkte sich günstig auf das Atelier der Gebrüder Taeschler in St. Fiden aus. Dieser Umstand wurde jedoch überschattet vom frühen Tod Emils und dem Tod der Mutter im selben Jahr.
1891 trat der älteste Sohn von Maximilian, Marzell Taeschler, in das Atelier der Gebrüder Taeschler ein, wandte sich jedoch 1908 dem Antiquitätenhandel zu. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Atelier in St. Fiden bereits im Niedergang. 1919 musste es Ludwig wegen der schlechten Auftragslage schliessen. Gemäss Nachruf Marcel Taeschler in «Gallus-Stadt. Jahrbuch der Stadt St. Gallen» (1954), habe dieser ab 1919 im ehemaligen Atelier eine Antiquitätenhandlung betrieben.
Literatur & Quellen
Online-Quellen
Unter dem schwarzen Tuch. Die Photographenfamilie Taeschler in St. Gallen, in: Zürcher Illustrierte, Heft 43, 1940 [Onlinezugriff August 2023]: http://doi.org/10.5169/seals-757713.
Ruppen, Oswald: Und nun doch auch noch die Ostschweizer, in: Schweizerische Photorundschau / Revue Suisse de Photographie, Visp: Mengis, 9/87, 1987, S. 42-43.
Sütterlin, Georg: Täschler / Taeschler, in: Historisches Lexikon der Schweiz HLS - Dictionnaire historique de la Suisse DHS - Dizionario storico della Svizzera DSS, 2012, Stand August 2023: http://hls-dhs-dss.ch/de/articles/029483/2012-08-13/.
Sekundärliteratur
Bärtschi-Baumann, Sylvia: Chronisten des Aufbruchs. Zur Bildkultur der St. Galler und Appenzeller Fotografen (1839–1950), Zürich: Offizin Verlag 1996.
Bauer, Hermann; Hochuli, Jost; Wegelin, Peter; Ziegler, Ernst: St. Gallen wie es nicht mehr steht. Historische Photographien aus der Sammlung Zumbühl, St. Gallen: St. Galler Verlagsgemeinschaft 1976.
Fondation Suisse pour la photographie (Hg.): La photographie en Suisse. 1840 à nos jours, Bern: Benteli 1992.
Online-Quellen
Unter dem schwarzen Tuch. Die Photographenfamilie Taeschler in St. Gallen, in: Zürcher Illustrierte, Heft 43, 1940 [Onlinezugriff August 2023]: http://doi.org/10.5169/seals-757713.
Ruppen, Oswald: Und nun doch auch noch die Ostschweizer, in: Schweizerische Photorundschau / Revue Suisse de Photographie, Visp: Mengis, 9/87, 1987, S. 42-43.
Sütterlin, Georg: Täschler / Taeschler, in: Historisches Lexikon der Schweiz HLS - Dictionnaire historique de la Suisse DHS - Dizionario storico della Svizzera DSS, 2012, Stand August 2023: http://hls-dhs-dss.ch/de/articles/029483/2012-08-13/.
Sekundärliteratur
Bärtschi-Baumann, Sylvia: Chronisten des Aufbruchs. Zur Bildkultur der St. Galler und Appenzeller Fotografen (1839–1950), Zürich: Offizin Verlag 1996.
Bauer, Hermann; Hochuli, Jost; Wegelin, Peter; Ziegler, Ernst: St. Gallen wie es nicht mehr steht. Historische Photographien aus der Sammlung Zumbühl, St. Gallen: St. Galler Verlagsgemeinschaft 1976.
Fondation Suisse pour la photographie (Hg.): La photographie en Suisse. 1840 à nos jours, Bern: Benteli 1992.