Vincenzo Vicari

*19.04.1911 Lugano TI †23.03.2007 Viganello TI

Heimatort(e)
Caslano TI
Tätigkeit(en)
Fotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Landschaft,
Reportage,
Ortsbild,
Bergfotografie,
Flugaufnahme,
Natur
Arbeitsorte
Lugano TI, 1936 – 2007

Biografie

Lehre bei Herbert Rüedi (1927–1929).
Volontariate bei Josef Stump und Ernst Gugger.
Mitarbeiter von Ernesto Steinemann (1932–1936).
Lehrmeister von Pino Brioschi.
Arbeitgeber von Luisa Volonterio (1959–1963), Anna Maria Canonica, Rita Gilardoni-Zwyer und weiteren.
Gründungsmitglied des Foto Club Lugano (1931).
Gründungsmitglied und erster Präsident der Sektion Tessin der Associazione Svizzera per il Commercio e l'Arte Fotografica (ASCAF) (1936).

Vincenzo Vicari wuchs in Lugano auf, wo er von 1927 bis 1929 eine Fotografenlehre bei Herbert Rüedi absolvierte. Es folgten Volontariate bei Josef Stump in Interlaken und bei Ernst Gugger in Zürich sowie die Rekrutenschule als Fotograf bei der Luftwaffe (1931). Von 1932 bis 1936 arbeitete er bei Ernesto Steinemann in Locarno. 1936 eröffnete Vincenzo Vicari sein eigenes Atelier in Lugano, welches er im Verlauf seiner Geschäftstätigkeit um zwei Filialen erweiterte. Ebenfalls ab 1936 fotografierte Vicari als Reporter für die «Illustrazione Ticinese» sowie sporadisch für die «Rivista di Lugano» oder den «Basler Tip». Er drehte zudem Filme, u.a. für die Wochenschauen der Fernsehgesellschaft «Filma». 1939 legte er am Polytechnikum in Zürich die Meisterprüfung ab. Ab 1945 bis 1962 unterrichtete er als Lehrer für Fotografie und Zeichnen am Centro professionale in Trevano. 1952 war er erster Kameramann des Televisione della Svizzera Italiana (TSI).

Vincenzo Vicari gehört zu den wichtigsten Fotografen der Südschweiz überhaupt. Über 50 Jahre war er in den verschiedensten fotografischen Bereichen tätig: Porträts und Personenaufnahmen, Werbung, Sach-, Industrie- und Werbefotos, Architekturaufnahmen, Orts- und Flugbilder sowie Landschaften. Parallel dazu entstanden Werbe- und Dokumentarfilme. In fliessendem Übergang zwischen Auftragswerk und freier Arbeit brachte Vicari ein nahezu komplettes visuelles Panorama des Kantons Tessin zur Darstellung. Er war an über 70 Publikationen beteiligt, wovon mehrere monografischen Charakter haben und für die er teils auch die Gestaltung besorgte. «Ed é un semplice lume. Cento immagini del Ticino» (Lugano 1961), ein Überblick über sein Schaffen zu jenem Zeitpunkt, und «Ritrarre la luce» (Lugano 1991), ein Rückblick zum 80. Geburtstag, offenbaren Vicari als Autorenfotograf. Dazwischen befasste er sich mit einzelnen Talschaften und Orten sowie Themen kulturellen oder auch wirtschaftlichen Zuschnitts, ohne in einen verklärenden, nostalgischen Blick auf seine Heimat zu verfallen. «Val Blenio» (Olivone 1966) schlägt die Brücke zwischen traditionellem Talleben und den eben erst entstandenen Wasserkraftwerken und den gigantischen Staudämmen. In «Lugano nostra» (Lugano 1972) und «Immagini della Lugano d'oggi» (Lugano 1984) greift er zweimal seine Heimatstadt auf, deren pittoreske Seite er ebenso zeigt, wie die im Boom entstandenen Verunstaltungen. Ausdruck seiner Verbundenheit mit dem kulturhistorischen Erbe sind schliesslich sein Werk über die Tessiner Kirchtürme (Campanili del Ticino, Lugano 1968) und sein doppelbändiges Werk über die Romanik im Kanton (Ticino romanico, Lugano 1985). Schriftliches Vermächtnis wird «I primi 85 anni» als Niederschrift von Gesprächen Vicaris mit dem Journalisten Werther Futterlieb (Agno 1996).

1937, Luzern, Fotografi d'arma d'aviazione, 1° rango.
1937, Budapest, Centenario di Daguerre, 2° rango.
1937, Premio Inverno della Vita, 1° rango.
1938, Debrecen (Ungarn), premio.
1939, Concorso Nazionale Svizzero di Cinema, 1° rango.
1945, Nationaler Wettbewerb der Schweizer Amateurfilmer, Preis des Bundesrats.
1953, Ville de Neuchâtel, Prix.
1954, Roma, Concorso film culturali, 1° rango.
1954, Bern, 2. Preis der Filmamateure.
1960, Bruxelles, Attestato di Benemerenza.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Orte