Alwina Kölla-Gossauer
*1841 – †1926
- GND
- 1144879701
- Namensvarianten
- Alwina Gossauer
- Alvine Kölla-Gossauer
- Alvine Gossauer
- Tätigkeit(en)
- Fotografin,
- Atelierfotografin
- Bildgattung(en)
- Personen,
- Porträt,
- Sachaufnahme,
- Ortsbild,
- Tourismus,
- Theater
- Arbeitsorte
- Rapperswil-Jona SG, 1866 – 1920
- Zürich ZH, – 1866
Biografie
Nachfolgerin von Johann Kölla.
Vorgängerin von Karl Stalder.
Lehrmeisterin von Jean Kölla und Alvine Kölla.
Zusammenarbeit mit Johann Kölla.
Zusammenarbeit mit Alvine Kölla.
Arbeitgeberin von Elisa Spörri und Selina Armbruster.
Mitglied Schweizerischer Photographen Verein (SPhV) (ab 1896).
Verheiratet mit Johann Kölla.
Mutter von Jean Kölla, Alvine Kölla, Albert Kölla, Emilie Kölla (1866–1958) und Karoline Kölla (1870–1957). Schwiegermutter von Karl Stalder.
Alwina Gossauer wuchs in Riesbach auf und heiratete 1859 den Sattler Johann Kölla. Das Paar zog 1860 nach Zürich, wo Johann zunächst als Tapezierer, später als Fotograf tätig war. 1864 eröffnete Johann Kölla ein Atelier im Haus «Zum blauen Himmel». Vermutlich führte er seine Frau in dieser Zeit in das fotografische Handwerk ein. 1866 wurde Johann Kölla wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aufgrund «obszöner» Frauenporträts verurteilt und kurz darauf übersiedelte die Familie nach Rapperswil. Johann Kölla führte dort einige Zeit eine Gaststube sowie ein Atelier an der Schifflände, welches er gemeinsam mit Alwina Kölla-Gossauer betrieb. 1868 wurde Johann Kölla erneut wegen einer Straftat verurteilt, diesmal ging es um Geldfälschung. Er musste ins Gefängnis und wurde für zehn Jahre des Kantons verwiesen. Sein Geschäft ging Konkurs und Alwina Kölla-Gossauer konnte aus der Konkursmasse gerade noch einiges Mobiliar und die Fotoausrüstung erwerben. So konnte sie das Atelier ihres Mannes weiterführen, was sie in einem Inserat im Juni 1868 kundtat. Johann Kölla versuchte sich nach seiner Haftentlassung in Richterswil erneut als Fotograf zu etablieren, was aber misslang. Alwina Kölla-Gossauer liess sich 1871 von ihrem Mann scheiden und führte in der Folge das Atelier unter dem Namen Gossauer weiter. Das Geschäft lief gut und so konnte sie 1892 ein eigenes Wohn- und Atelierhaus («zum Kunstgüetli») an der Oberen Bahnhofstrasse in Rapperswil erbauen lassen. Von den fünf Kindern machten zwei, Jean und Alvine, die Lehre im Geschäft der Mutter. Alvine arbeitete auch nach der Lehre im Geschäft mit. Albert machte keine Fotografenlehre, arbeitete aber später mit seinem Bruder Jean zusammen. Die jüngste Tochter Karoline heiratete den Fotografen Karl Stalder, der 1920 das Geschäft von Alwina Gossauer in Rapperswil übernahm.
Nachfolgerin von Johann Kölla.
Vorgängerin von Karl Stalder.
Lehrmeisterin von Jean Kölla und Alvine Kölla.
Zusammenarbeit mit Johann Kölla.
Zusammenarbeit mit Alvine Kölla.
Arbeitgeberin von Elisa Spörri und Selina Armbruster.
Mitglied Schweizerischer Photographen Verein (SPhV) (ab 1896).
Verheiratet mit Johann Kölla.
Mutter von Jean Kölla, Alvine Kölla, Albert Kölla, Emilie Kölla (1866–1958) und Karoline Kölla (1870–1957). Schwiegermutter von Karl Stalder.
Alwina Gossauer wuchs in Riesbach auf und heiratete 1859 den Sattler Johann Kölla. Das Paar zog 1860 nach Zürich, wo Johann zunächst als Tapezierer, später als Fotograf tätig war. 1864 eröffnete Johann Kölla ein Atelier im Haus «Zum blauen Himmel». Vermutlich führte er seine Frau in dieser Zeit in das fotografische Handwerk ein. 1866 wurde Johann Kölla wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses aufgrund «obszöner» Frauenporträts verurteilt und kurz darauf übersiedelte die Familie nach Rapperswil. Johann Kölla führte dort einige Zeit eine Gaststube sowie ein Atelier an der Schifflände, welches er gemeinsam mit Alwina Kölla-Gossauer betrieb. 1868 wurde Johann Kölla erneut wegen einer Straftat verurteilt, diesmal ging es um Geldfälschung. Er musste ins Gefängnis und wurde für zehn Jahre des Kantons verwiesen. Sein Geschäft ging Konkurs und Alwina Kölla-Gossauer konnte aus der Konkursmasse gerade noch einiges Mobiliar und die Fotoausrüstung erwerben. So konnte sie das Atelier ihres Mannes weiterführen, was sie in einem Inserat im Juni 1868 kundtat. Johann Kölla versuchte sich nach seiner Haftentlassung in Richterswil erneut als Fotograf zu etablieren, was aber misslang. Alwina Kölla-Gossauer liess sich 1871 von ihrem Mann scheiden und führte in der Folge das Atelier unter dem Namen Gossauer weiter. Das Geschäft lief gut und so konnte sie 1892 ein eigenes Wohn- und Atelierhaus («zum Kunstgüetli») an der Oberen Bahnhofstrasse in Rapperswil erbauen lassen. Von den fünf Kindern machten zwei, Jean und Alvine, die Lehre im Geschäft der Mutter. Alvine arbeitete auch nach der Lehre im Geschäft mit. Albert machte keine Fotografenlehre, arbeitete aber später mit seinem Bruder Jean zusammen. Die jüngste Tochter Karoline heiratete den Fotografen Karl Stalder, der 1920 das Geschäft von Alwina Gossauer in Rapperswil übernahm.
Literatur & Quellen
Online-Quellen
Verzeichniss der Bürger und Niedergelassenen der Stadt Zürich im Jahre 1879, Zürich: Friedrich Schulthess, 1879: http://doi.org/10.3931/e-rara-25045.
Verzeichniss der Bürger und Niedergelassenen der Stadt Zürich im Jahre 1882, Zürich: Friedrich Schulthess, 1882: http://doi.org/10.3931/e-rara-25045.
Keller, Urs Oskar: «Frauen haben die Fotografie emanzipiert», in: Saiten, St. Gallen, 06.09.2019, konsultiert April 2024: http://www.saiten.ch/frauen-haben-die-fotografie-emanzipiert/.
Sekundärliteratur
Baigger, Katja: Sie prägte die Fotografie des 19. Jahrhunderts. Alwina Gossauer arbeitet sich als wenig betuchte, fünffache Mutter aus dem Niederdorf zur wohlhabenden Unternehmerin in Rapperswil hoch, in: Neue Zürcher Zeitung NZZ, 2024, 20. Juli, S. 15.
Gasser, Martin; Henguely, Sylvie (Hg.): Nach der Natur. Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert, Göttingen: Steidl 2021.
Historischer Verein des Kantons St. Gallen: Rietmann, Gossauer, Maeder & Co.. Neues zur St. Galler Fotografiegeschichte, in: Neujahrsblatt 159, St. Gallen: Historischer Verein des Kantons St. Gallen 2019.
Online-Quellen
Verzeichniss der Bürger und Niedergelassenen der Stadt Zürich im Jahre 1879, Zürich: Friedrich Schulthess, 1879: http://doi.org/10.3931/e-rara-25045.
Verzeichniss der Bürger und Niedergelassenen der Stadt Zürich im Jahre 1882, Zürich: Friedrich Schulthess, 1882: http://doi.org/10.3931/e-rara-25045.
Keller, Urs Oskar: «Frauen haben die Fotografie emanzipiert», in: Saiten, St. Gallen, 06.09.2019, konsultiert April 2024: http://www.saiten.ch/frauen-haben-die-fotografie-emanzipiert/.
Sekundärliteratur
Baigger, Katja: Sie prägte die Fotografie des 19. Jahrhunderts. Alwina Gossauer arbeitet sich als wenig betuchte, fünffache Mutter aus dem Niederdorf zur wohlhabenden Unternehmerin in Rapperswil hoch, in: Neue Zürcher Zeitung NZZ, 2024, 20. Juli, S. 15.
Gasser, Martin; Henguely, Sylvie (Hg.): Nach der Natur. Schweizer Fotografie im 19. Jahrhundert, Göttingen: Steidl 2021.
Historischer Verein des Kantons St. Gallen: Rietmann, Gossauer, Maeder & Co.. Neues zur St. Galler Fotografiegeschichte, in: Neujahrsblatt 159, St. Gallen: Historischer Verein des Kantons St. Gallen 2019.