Emil Schulthess

*29.10.1913 Zürich ZH †22.01.1996 Maur ZH

Heimatort(e)
Zürich ZH
Tätigkeit(en)
Fotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Porträt,
Landschaft,
Reportage,
Presse,
Flugaufnahme,
Natur,
Reise
Arbeitsorte
Zürich ZH, ~1930 –

Biografie

Hospitant an der Fachklasse für Fotografie bei Hans Finsler.
Zusammenarbeit mit Herbert Matter und Emil Spühler.
Mitarbeiter von Conzett & Huber.

Emil Schulthess wuchs in Zürich auf. Von 1928 bis 1932 absolvierte er eine Grafikerlehre bei Walter Diggelmann und war 1931/32 Hospitant an der Fotoklasse der Kunstgewerbeschule Zürich bei Hans Finsler. Nach der Lehre arbeitete er als Grafiker in Zürich. 1934 komplettierte er seine Ausbildung mit einem Studienaufenthalt in Paris. Danach war er erneut als Grafiker in Zürich tätig, insbesondere in der Tourismusbranche. 1935 lernte er Herbert Matter kennen und arbeitete mit ihm zusammen, zudem war er als Grafiker im Studio von Paul O. Althaus angestellt. 1936 trat Emil Schulthess als «Hausgrafiker» in das Druck- und Verlagshaus «Conzett & Huber» ein.
1937 heiratete er Bruna Castellini und 1938 kam Sohn Alfred, 1940 Tochter Elisabeth zur Welt. Bei Kriegsausbruch absolvierte er im Frühling 1940 die Nachgemusterten-Rekrutenschule und leistete danach Aktivdienst.

1941 gründete das Verlagshaus «Conzett & Huber» die Monatszeitschrift «Du» und Emil Schulthess war für deren grafische Gestaltung verantwortlich. Später war er auch als Bildredaktor und Fotograf für das «Du» tätig. Nach Kriegsende reiste er mit Werner Bischof durch das kriegsversehrte Europa.
1949 übernahm Walter Huber die grafische Gestaltung des «Du», damit sich Emil Schulthess vermehrt fotografischen Aufträgen und der Bildredaktion widmen konnte. Im selben Jahr arbeitete Emil Schulthess erstmals für die Swissair und legte damit den Grundstein für eine langjährige Geschäftsbeziehung.
1950 fotografierte Emil Schulthess das 360º-Panorama der Mitternachtssonne auf der Insel Hekkingen im Norden Norwegens. 1951 reiste er mit Otto Lehmann in den Kongo und nach Ruanda. 1953 bereiste er während fünf Monaten die USA. Ab 1953 war er zudem als Art Director für den Swissair-Kalender verantwortlich, eine Arbeit, die er noch bis 1990 ausführte. Es folgte eine Nord-Süd-Durchquerung des afrikanischen Kontinents in zwei Etappen zu je fünf Monaten (1955/56). Seine Reisereportagen und -fotografien erschienen in mehreren «Du»-Sondernummern sowie in verschiedenen Fotobüchern.

1957 verliess Emil Schulthess das Verlagshaus «Conzett & Huber» in Folge der Absetzung des «Du»-Chefredaktors Arnold Kübler. 1958 schloss er einen Agenturvertrag mit «Black Star» (New York) ab und traf eine Übereinkunft mit dem Artemis Verlag Zürich für künftige Bildbände. Im Frühling desselben Jahres reiste er nach Japan und von Oktober 1958 bis März 1959 nahm er an der Antarktis-Expedition «Operation Deep Freeze IV» teil. Auch in den 1960er Jahren setzte Emil Schulthess seine fotografische Reisetätigkeit fort und bereiste Südamerika (1960/61), China (1964/65) sowie zwischen 1967 und 1970 mehrmals die Sowjetunion. Auch diese Reisen verarbeitete er in geografischen Fotobüchern, die seine eigentliche Spezialität wurden.

1969 kaufte Emil Schulthess sein beim Verlag «Conzett & Huber» verbliebenes fotografisches Frühwerk zurück. Im gleichen Jahr verwirklichte er ein 360º-Panorama auf der Dufourspitze («Top of Switzerland»). In den 1970er Jahren entwickelte er Kameras zur Herstellung von Flugpanoramen und setzte zahlreiche Panoramaaufnahmen um, die er unter anderem im Bildband «Swiss Panorama» (1982) publizierte.
Von 1983 bis 1986 bereiste Emil Schulthess erneut mehrmals die USA und publizierte hierzu einen Bildband («Landschaft der Urzeit»). Ab 1988 arbeitete er an einem retrospektiven Buch- und Ausstellungsprojekt («Nord Ost Süd West»), das jedoch unvollendet blieb.
1996 starb Emil Schulthess nach schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren in Zürich.

1951/52, US-Camera-Award für «Mitternachtssonne».
1958, American Society of Magazine Photographers, Annual Award.
1960, Prix Nadar für das Fotobuch «Afrika».
1962, US Board on Geographic Names, Washington, in Anerkennung des Bildbandes «Antarctica» wird ein geografischer Punkt im Marie-Byrd-Land offiziell als «Schulthess-Butress» benannt.
1964, Deutsche Gesellschaft für Photographie, Kulturpreis.
1967, US-Camera-Achievement-Award für «Afrika» und «China».
1972, Bild der Zeit, Stuttgart, Auszeichnung «Goldene Blende».
1983, Die schönsten Bücher der Welt, Leipzig, Auszeichnung «Goldene Letter» für «Swiss Panorama».
1989, Prag, Josef-Sudek-Medaille.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Orte