Franz Henn

*04.04.1879 Köln DEU †30.01.1963 Wabern BE

Tätigkeit(en)
Atelierfotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Landschaft,
Architektur,
Industrie,
Akt,
Verkehr,
Gewerbe,
Piktorialismus
Arbeitsorte
Brunnen SZ, 1907 – ~1908
Bern BE, ~1908 – ~1961

Biografie

Vorgänger von Fredo Meyer-Henn.
Mitarbeiter von Schneider in Brunnen.
Lehrmeister von Fernand Perret (1934–1936), Gertrud Naegeli (ca. 1935–1938), Odette Jeanjaquet (1940–1941), Hans Schmocker (1947–1950) und Beat Jost (1953–1956).
Arbeitgeber von Fredo Meyer-Henn, Gold, Benedikt Rast (1931–1934), Odette Jeanjaquet, Hans König und Hermann Oskar König.
Schwiegervater von Fredo Meyer-Henn.
Mitglied Schweizerischer Photographen Verband (SPhV) (1913–1949, ab 1950 unter Henn & Meyer), Mitglied Schweizerischer Werkbund (SWB).

Franz Henn begann nach der Schule eine Ausbildung zum Architekten, die er jedoch kurz vor Abschluss wegen eines Sturzes vom Baugerüst in seinem letzten Praktikum abbrechen musste. Durch den Unfall erlitt er zeitlebende Verkürzung des Beines und war gezwungen den Beruf zu wechseln. Er absolviert in Köln eine Fotografenlehre. Nach deren Abschluss ging er auf Wanderschaft und kam dabei 1907 auch in die Schweiz. In Brunnen im Kanton Luzern arbeitete er beim Fotografen Schneider, anschliessend kam er nach Bern, wo er im Adressbuch ab 1908/09 verzeichnet war. Vermutlich führte er zunächst ein kleineres, eigenes Geschäft, bevor er 1913 sein Atelier an der Speichergasse 8 in Bern eröffnete und Mitglied des Schweizerischen Photographen Vereins wurde. Von 1913 datieren die ersten Einträge im Auftragsbuch. Henn konnte sich gleich zu Beginn vier Angestellte leisten; eine Sekretärin, einen Fotografen, einen Lehrling und in Zeiten mit hohem Arbeitsanfall (z.B. Weihnachten) half ein Laufbursche beim Austragen der fertigen Fotos. Er wohnte zusammen mit seiner Frau seit 1913 in Wabern. 1949 nahm er seinen Schwiegersohn Fredo Meyer-Henn in seinem Atelier an der Speichergasse 8 auf und arbeitete bis ins hohe Alter mit ihm zusammen. In den Adressbüchern ist er bis 1956 verzeichnet. Erst mit dem Umzug nach Bremgarten 1961 gab er die Arbeit im ganz Atelier auf.
Seine privaten Kunden fotografierte er im Atelier, die Aufnahmen für die grossen Auftraggeber aus Industrie, Bauunternehmungen, Architekten machte er vor Ort. Zu seinen Kunden zählten folgende Firmen: Meer in Bern, Hector Egger in Langenthal und Bigla in Biglen. Der Verkehrs- und Tourismusboom nach der Jahrhundertwende brachte ihm mit Auftraggebern, wie der BLS, Jungfraubahn und die Hotellerie, viel ein. Ein weiterer wichtiger Zweig im Schaffen Henns sind die Aufnahmen für die Berner Kunst- und Kulturinstitutionen. Regelmässige Aufträge kamen aus dem Gewerbemuseum und dem Kunstmuseum. Henn war Mitglied des Schweizerischen Werkbundes, für dessen Publikationen (WERK) er viel fotografierte.

Henn gehört zu den frühen Fotografen, die nicht nur im Atelier fotografierten, sondern auch im Freien direkt vor Ort. Sein Interesse an der Architektur setzte er in seinen Architekturaufnahmen von den Brechbühlbauten (St. Imier, Anna Seiler-Bau in Bern, Säuglingsheim in der Elfenau) um und machte sich mit ihnen einen Namen. Henn fotografierte für kurze Zeit auch im Stil des Piktorialismus.

1933, Milano, Palazzo dell'Arte, V Esposizione Triennale delle Arti Decorative e industriali moderne, Bronze-Medaille.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Orte