Walter Studer

*22.04.1918 Adelboden BE †27.04.1986 Bern BE

Heimatort(e)
Frutigen BE
Tätigkeit(en)
Fotograf
Bildgattung(en)
Personen,
Landschaft,
Reportage,
Architektur,
Werbung,
Presse,
Industrie,
Sport,
Natur,
Verkehr,
Landwirtschaft
Arbeitsorte
Spiez BE, 1935 – 1939
Bern BE, 1941 – 1981
Grosshöchstetten BE, 1981 – ~1986

Biografie

Vorgänger von Heinz Studer.
Lehre bei Robert Kissling und dessen Nachfolger Gottfried Tschanz in Spiez (1935–1937).
Lehrmeister von Jürg Bernhardt, Hans Schlegel, Martin Tschirren, Heidi Lutz-Krebs und weiteren.
Mitarbeiter bei Photopress Bern.
Arbeitgeber von Mario Tschabold, Peter Studer und Kurt Wyss.
Zusammenarbeit mit Fredo Meyer-Henn, Fernand Sepp Rausser, Hans Keusen, Kurt Blum und Peter Studer.
Bruder von Alfred Studer, Vater von Peter Studer und Elisabeth Studer, Schwiegervater von Edi (Eduard) Klopfenstein, Onkel von Heinz Studer und Verena Studer.
Mitglied Schweizerischer Photographen Verband (SPhV) (1959–1986) und Schweizerischer Pressephotographen Verband (SPV) (verm. Gründungsmitglied 1948).
Gründungsmitglied von Groupe carré.

Walter Studers Vater Fritz Studer war Amateurfotograf und mit den Fotografen Emanuel Gyger und Arnold Klopfstein aus Adelboden befreundet. Walter Studer und sein Bruder Alfred lernten als Kinder im umgenutzten Badezimmer die Prozesse im Fotolabor kennen. Walter Studer absolvierte dann von 1935 bis 1937 eine Fotografenlehre bei Robert Kissling und dessen Nachfolger Gottfried Tschanz in Spiez. Er arbeitete danach als Sportfotograf in verschiedenen Kurorten, darunter Mürren, Villars und Rigi-Kaltbad. Zwischen 1941 und 1948 arbeitete er als Fotoreporter für das Berner Büro der Photopress Zürich.
1948 eröffnete Walter Studer sein eigenes Geschäft in Bern. Er verwirklichte Reportagen und Fotoaufträge für Zeitschriften und Zeitungen, Industrie, öffentliche Betriebe, Werbung und PR. Zudem bildete er laufend Lehrlinge aus.
1951 schloss er sich mit Fernand Rausser, Hans Keusen und Kurt Blum zur Groupe carré zusammen, die bis 1955 bestand. 1962 fuhr Walter Studer mit der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft nach Chile und bereiste im Anschluss das Land.
Ab 1970 arbeitete er mit seinem Sohn Peter Studer zusammen. Ab 1974 fotografierten sie gemeinsam für die monatlich erscheinende Revue der SBB «Schweiz-Suisse-Svizzera-Switzerland». Geschäft und Werbeaufträge übergab Werner Studer 1981 seinem Neffen Heinz Studer und arbeitete bis zu seinem Tod 1986 mit seinem Sohn Peter auf freier Basis zusammen.

Walter Studer war ein typischer Schweizer Fotograf der Nachkriegszeit, der seine Karriere als Pressefotograf begann. Vielversprechende Anfänge als Autorenfotograf verfolgte er nicht weiter. Sowohl mit der Groupe carré als auch anderen Fotografen bestritt er Ausstellungen in der Schweiz (1951 Bern, Galerie 33, Groupe carré; 1957 Bern, Gal. 33, Kind und Welt. Reportagen, zus. mit Y. Dalain, R. Gnant, F. Rausser ) und im Ausland (z.B.: 1953, New York, Museum of Modern Art, Post-War European Photography). Als selbständiger Fotograf passte er sich den Veränderungen des Berufsfeldes laufend an und arbeitete zunehmend auch für Werbung, Industrie und PR. Seiner sozialen Kompetenz und Solidarität mit seinen Berufskollegen wegen wurde er zum verbindenden Glied unter den Berner Fotograf:innen und verzichtete auf eine eigene Profilierung. Mehrfach beteiligte er sich an Gruppenausstellungen (z.B.: 1984 Bern, Kornhaus, Berner zeigen Berner. So sehen Berufsfotografen Mensch und Arbeit im Kt. [K]; 1985 Bern, Orangerie Elfenau, Acht Berner Pressefotografen) und arbeitete ab 1970 mit seinem Sohn Peter Studer zusammen. Mit Bildmaterial aus dem wachsenden Archiv stellte er Buchmaquetten zu verschiedenen Themen zusammen, die er nie veröffentlichte. Die Bedeutung von Walter Studers Schaffen und Archiv, das nationale Bedeutung besitzt, wurde erst posthum gewürdigt (2018, Bern, Kornhausforum, Walter Studer. Fotograf 1918–1986. Retrospektive). Ausnahmen waren ein Bildband (W.S, E. Eggimann, Das Emmental in den fünfziger Jahren, Zürich 1983) und eine Ausstellung über das Emmental (1985, Bern, Kornhausforum), die er auf Initiative seines Sohnes Peter Studer mit diesem bestritt. Walter Studers Fotografien aus der bäuerlich geprägten Talschaft entstanden zeitgleich mit Reportagen aus dem zerstörten Nachkriegseuropa und von den Nürnberger Prozessen.

1951, Rom, Mostra fotografica dello sport, primo premio assoluto & primo premio automobilissima.
1962, Holland, Auszeichnung World Press Photo.
1965, Bestes Plakat «Eis und Schnee-SBB».
1972, Bestes Plakat «Abwarten-Bahnfahren».
1972, Belgrad, Diplom Europhot.
1978, Göteborg, Hasselblad Award.
1983, Grosser Photopreis der Schweiz, Diplom.

Literatur & Quellen

Ausstellungen

Orte